Was war der Auslöser für dich abzunehmen?
Ich war schon immer kräftiger. Mit dem Thema Ernährung habe ich mich nie auseinandergesetzt, sodass ich mit der Zeit ein Maximalgewicht von über 250 Kilo auf die Waage gebracht habe. Hinzu kamen eine diagnostizierte Herzrhythmusstörung, Diabetes Typ II und Bluthochdruck. Daraufhin habe ich mir ein Jahr eine freiwillige Auszeit genommen, mit dem Versuch, endlich abzunehmen.
„Was nützt mir eine Leiter, die 10 Meter hoch ist, wenn die erste Sprosse auf 2 Metern Höhe liegt?“
Durch die Gefahr an Corona zu erkranken bekam ich Angst, was passieren würde, wenn ich mit meinem Gewicht zum Intensivpatienten werden sollte. Die Sorge daran ließ mich kaum noch schlafen. Apropos schlafen: Durch mein Übergewicht litt ich an Schlafapnoe, was dafür gesorgt hat, dass ich tagsüber immer müde war. Letzten Endes hat diese Tagesmüdigkeit dafür gesorgt, dass ich durch Sekundenschlaf drei Autos im Laufe der Jahre kaputt gefahren habe. Jedes Mal hatte ich eine Horde an Schutzengeln um mich herum und zum Glück sind bis auf Blechschäden an meinem eigenen Fahrzeug keine anderen Fahrzeuge oder Personen involviert gewesen.
Meine Beweglichkeit war durch mein Übergewicht immer mehr eingeschränkt und irgendwann war mir selbst eine Runde durch den Supermarkt schon zu anstrengend. An Urlaub war gar nicht zu denken, auch viele andere Freizeitaktivitäten, wie Chor oder ins Stadion zu gehen, waren nur noch eingeschränkt bis gar nicht möglich, denn das lange Stehen, war für mich einfach nicht mehr machbar.
Was war dein Ziel?
Mit der Gewichtsabnahme möchte ich in erster Linie wieder gesund werden und bleiben. Mittlerweile bin ich medikamentenfrei, meine Blutwerte haben sich normalisiert und die Fettleber hat sich zurückgebildet. Ich möchte wieder mehr von der Welt sehen und auch meine nähere Umgebung wieder zu Fuß erfahren können und auch gerne wieder weit reisen.
Ich bin halb Philippine, das letzte Mal auf den Philippinen war ich allerdings 1993, da das in den letzten Jahren aufgrund meiner körperlichen Verfassung nicht mehr möglich war. Mein Leben war bisher geprägt von Unsicherheit und Selbstzweifeln. Normalen Herausforderungen des Lebens, hinsichtlich Partnersuche, einer unabhängigen Wohnsituation und dem Beruf, möchte ich jetzt auch nach und nach entgegentreten.
Wie hast du dein Ziel erreicht?
Um mich überhaupt in die richtige Richtung zu lenken, hat mir mein jetziger Arbeitgeber kurz vor Corona angeboten, mir ebenfalls als persönlicher Mentor zur Seite zu stehen, und wir fingen an, uns einmal wöchentlich in einer kleinen Gruppe zu treffen und über unsere persönlichen Befindlichkeiten zu reden. Um überhaupt ein Gespür für Ernährung zu erhalten und die Ernährungsthemen ernst nehmen zu können, führte ich ein Ernährungstagebuch. Ein ehemaliger Arbeitskollege hat mich damals auf YAZIO aufmerksam gemacht, nachdem ich mich immer mehr mit dem Thema Ernährung beschäftigt habe.
Patricks Tipps
Ich verfolge nun eine langfristige Umstellung und reduziere weitestgehend Zucker, Kohlenhydrate und Fleisch. Außerdem mache ich teilweise Intervallfasten (16:8) und lege keine geplanten Cheat-Days ein. Mit zunehmendem Gewichtsverlust habe ich angefangen, mich mehr zu bewegen. Ich habe mich im Fitnessstudio angemeldet, um Tanz Workouts mitzumachen.
Durch die YAZIO Facebook-Gruppe habe ich eine Zumba-Trainerin kennengelernt, die Onlinekurse gibt und mich so trotz Lockdown in Bewegung gehalten hat. Zudem hat mich der Schritt in die Öffentlichkeit zu treten motiviert. Meinen Erfolg habe ich in kleinem Rahmen auch via YouTube, Facebook und Instagram dokumentiert, um mir Kraft aus dem Zuspruch zu ziehen.
Wie konnte dich YAZIO unterstützen?
YAZIO hat mir geholfen, den Überblick zu behalten und wenn ich mal Tage über dem Limit hatte, diese wieder auszugleichen. Mir ist die Einhaltung von meinem Monatsdurchschnitt zum Beispiel sehr wichtig. Am Anfang half YAZIO mir dabei, meinen Wasserkonsum zu kontrollieren, damit ich auch genug trinke, was ich vorher oft nicht getan habe. Durch die YAZIO Facebook-Gruppe habe ich außerdem wundervolle neue Kontakte knüpfen und auch eingeschlafene alte Kontakte wieder aufwecken können.
Gab es Rückschläge?
Bisher gab es tatsächlich nur eine Richtung: Abwärts. Ich konnte bisher in jedem Monat seit März 2020 ein Minus verbuchen und kann daher voller Stolz behaupten, bisher von größeren Rückschlägen verschont geblieben zu sein.
Hast du Tipps für unsere Nutzer?
Setzt euch eher kleine Zwischenziele, statt euch auf ein großes Hauptziel zu fokussieren. So kann man sich über jeden erreichten Zwischenerfolg freuen, anstatt zu resignieren. Es gibt kein Schema F, mit dem das alles erreicht werden kann, da wir alle Individuen mit individuellen Körpern, Köpfen und Hintergrundgeschichten sind. Daher kann nicht jede Methode bei jedem gleich funktionieren.
Was hilft, ist sich immer bewusst vor Augen zu halten, was man erreichen möchte, und zu hinterfragen, ob man mit dem Status Quo auch wirklich zufrieden ist. Eine kleine Hilfestellung für mich war zu Hause und am Arbeitsplatz Zettel zur Motivation an den Bildschirm und den Kühlschrank zu kleben.
Was sind deine weiteren Ziele?
Ich gelte derzeit noch als übergewichtig mit meinen ca. 110 Kilo. Langfristig möchte ich, eventuell nach einer Hautoperation, im Bereich des Normalgewichts landen, noch etwas von der Welt sehen und die üblichen Herausforderungen des Lebens meistern.
Warum möchtest du deine Geschichte teilen?
Ich sehe darin eine Win-win-Situation. Das positive Feedback der anderen NutzerInnen gibt mir Auftrieb und die Erfolgsgeschichten motivieren mich. Ich kann andere auch mitreißen, wenn ich meine Geschichte erzähle und das ist ein sehr willkommener großer Nebeneffekt.