Was war der Auslöser für dich abzunehmen?
Seit ich mich so richtig erinnern kann, bin ich immer übergewichtig gewesen. Bereits zu meiner Erstkommunion mussten wir ein Kleid bei den "größeren" Größen kaufen und ich war der lustige Moppel, mit dem man immer Spaß haben kann. All meine Erinnerungen an den Kauf von Hosen sind geprägt von Albträumen. Eine passende Hose zu finden war ein Graus und hatte ich endlich eine gefunden, war diese innerhalb von kurzer Zeit zwischen den Oberschenkeln durchgelaufen und die Suche ging wieder von vorne los.
Ich bin auf jeden Fall ein emotionaler Esser. Stress und Kummer muss(te) ich einfach mit Essen kompensieren. Ich verbrachte viel Zeit bei meiner Oma. Dort gab es keinen Nachtisch, wenn der Teller nicht leer war. Dadurch wurde ich bereits von frühster Kindheit an darauf konditioniert, meinen Teller leer zu machen (das ist auch heute noch so!).
„Bei YAZIO habe ich mich sofort wohl gefühlt.“
All dies führte dazu, dass ich mit 19 Jahren 109,0 kg auf die Waage brachte. Fotos von mir brachten mich dazu zu erkennen, dass ich dringend etwas unternehmen musste.
Ich hungerte mich mit diversen Diäten (Trennkost, Kohlsuppe, etc.) auf gute 80,0 kg, aber die 7 wollte einfach nicht auf der Waage erscheinen. Das Gewicht - plus/minus ein paar Kilo - konnte ich bis ins Jahr 2015 halten.
Dann kam der lang ersehnte Urlaub auf den Malediven, 2 Wochen all inclusive. Als ich bei gut 90,0 kg angelangt war und die Urlaubsfotos sah, wusste ich, dass dringend etwas passieren musste. Fotos waren also erneut meine Motivation zum Abnehmen. Sport war zu diesem Zeitpunkt bereits Teil meines Lebens geworden, aber ich hatte den falschen Ansatz. Ich habe dem Sport viel zu viel Kalorienverbrauch zugeschrieben und die Kalorien der Nahrung dafür komplett unterschätzt. Ein Bezug zu Portionen war nicht existent. Die Pizza geht schon, schließlich war ich ja beim Sport. All dies führte dazu, dass ich trotz Sport eher noch weiter zu- statt abnahm.
Die Frustration wuchs mit jedem Tag und es musste dringend etwas passieren, denn immer nur die Kleidung eine Nummer größer zu kaufen ist nicht die Lösung. Auch die drei Stockwerke zu unserer Wohnung waren für mich schrecklich. Oben angekommen hätte ich mich am liebsten unter ein Sauerstoffzelt gelegt und ansprechen brauchte mich die nächsten zehn Minuten niemand. Jeder Gang nach unten wurde genau geplant, dass die Stufen ja nicht mehr als maximal zweimal am Tag überwunden werden mussten. Das war für mich keine Lebensqualität.
Was war dein Ziel?
Ich hatte mir von Anfang an das Ziel gesetzt, dass ich gerne 65,0 kg wiegen würde. Warum kann ich gar nicht genau sagen. Ich wollte einfach 65,0 kg wiegen, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich in meinem Leben das letzte Mal dieses Gewicht hatte (vermutlich mit 13 Jahren?). Daher hatte ich auch keine Ahnung, wie ich damit aussehen würde. Außerdem wollte ich natürlich fitter werden, denn wer einmal in Berlin auf Wohnungssuche war weiß, dass wir in unserer Wohnung im 3. Stock im Altbau vermutlich alt werden müssen ;)
Wie hast du dein Ziel erreicht?
Von meiner ersten Gewichtsabnahme (-30,0 kg) habe ich oben bereits berichtet. Über den Zeitraum von 15 Jahren kam dann die Zunahme von 10,0 kg, womit wir bei meinem Startgewicht von 90,3 kg angekommen wären. Diesmal sollte alles anders werden. Ich habe gute sechs Monate eine Ernährungstherapie gemacht, durch welche ich viel über Ernährung gelernt habe.
Nach dieser Zeit bin ich im Internet auf ein Buch gestoßen, welches mit allen Diätmythen aufräumt. Dadurch fiel mein Entschluss, dass Kalorienzählen für mich der einzig richtige Weg ist, denn kompletter Verzicht ist für mich persönlich nicht geeignet. Meine Ernährung habe ich jedoch auch komplett umgestellt. Ich koche fast immer selbst und kann jedem versichern, dass man dafür nicht besonders gut kochen können muss. Ich persönlich kann auch nicht wirklich kochen, aber eine Kartoffel-Gemüsepfanne bekommt jeder hin.
Außerdem habe ich Mealprep für mich entdeckt und kann mir ein Leben ohne kaum mehr vorstellen. Ich bin super gerne vorbereitet und habe mein Essen dabei. Da ich im Büro arbeite und wir eine Mikrowelle haben, ist das alles kein Problem. Es stört mich auch in keinster Weise mein Essen abzuwiegen, auch wenn mir andere Menschen versuchen einzureden, wie anstrengend das doch sei.
Martinas Tipps
Ich war insgesamt über ein Jahr lang sehr diszipliniert, allerdings habe ich es nach ca. sechs Monaten mit einem Cheatday pro Woche probiert. Ich habe an diesem Tag keine Kalorien gezählt, es aber im Endeffekt auch nicht übertrieben. Heute gibt es keine extra geplanten Cheatdays mehr - vielmehr gönne ich mir hier und da mal was. In meiner "strengen" Phase hat es mir aber sehr geholfen.
Anfangs habe ich - auf Empfehlung meiner Therapeutin - wirklich nur Cardiotraining gemacht. Mittlerweile mache ich dreimal die Woche Kraftsport und bin sehr glücklich damit.
Wie konnte dich YAZIO unterstützen?
Zu YAZIO bin ich tatsächlich über Instagram gekommen. Ich hatte erst eine andere Tracking-App, welche ich sehr umständlich und unübersichtlich fand. Dadurch verlor ich schnell die Motivation zu Tracken. Bei YAZIO habe ich mich sofort wohl gefühlt. Das Design ist großartig, und auch die Funktionalität hat mich schnell überzeugt. Ich habe meine Makronährstoffe im Blick, meine Fitnessuhr überträgt meine Aktivitäten und ich kann somit alles im Auge behalten.
Obwohl ich mein Ziel erreicht habe, nutze ich YAZIO weiterhin um mein Essen zu tracken, da es nun an die Erhaltung geht. Außerdem gefallen mir die Rezepte ausgesprochen gut.
Gab es Rückschläge?
Ich muss gestehen, dass ich quasi keinen Stillstand hatte. Mein Gewicht ging immer langsam nach unten. Ich habe einen festen Wiegetag und bin mir bewusst, dass es, gerade bei Frauen im Zyklus, durchaus zu Schwankungen kommt. Ich bin in der Beziehung zu meiner Waage auch sehr viel entspannter geworden.
Gerade im Winter habe ich jedoch Motivationsprobleme bezüglich des Sports. Da ich aber eine super Sportpartnerin habe, versuchen wir uns gegenseitig zu motivieren. Im Notfall hole ich meine alten Fotos raus - das klappt immer!
Hast du Tipps für unsere Nutzer?
Ganz wichtig ist es, sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Der Körper ist keine Maschine. Ihr habt die Kilos nicht an einem Tag oder in einer Woche zugenommen. Gebt eurem Körper daher Zeit, sie wieder abzunehmen. Ihr müsst einfach immer am Ball bleiben und wenn es mal einen Tag schlecht läuft, dann macht einfach am nächsten Tag weiter. Es kommt nicht auf einen einzelnen Tag an, sondern auf die Kontinuität. Habt immer euer Ziel vor Augen und denkt daran: Nur ihr selbst seid für euch verantwortlich.
Sprüche wie „dünn sein würde gar nicht zu dir passen“ sind absoluter Blödsinn. Auch heute wird mir immer wieder vorgeworfen, wie dünn ich doch sei und dass ich es langsam gut sein lassen könne. Auch das ist Quatsch, mein BMI ist 23,6 - das ist wahrlich nicht zu dünn! Das Gefühl in einem Laden nach „einer Nummer kleiner" zu fragen ist unglaublich. Auch das erste Mal eine Jeans in Größe 29 zu kaufen ist einfach unbezahlbar. Ich hätte heulen können.
Was sind deine weiteren Ziele?
Im Moment ist mein Ziel, mein Gewicht zu halten. Ich möchte meinen Körper gerne noch mehr definieren und Muskeln aufbauen. Durch mein langjähriges Übergewicht hat meine Haut leider gelitten und ich hoffe, sie durch Sport und Muskelaufbau noch etwas straffer zu bekommen.
Ich heirate im Oktober und habe mein Kleid mit 70,0 kg gekauft. Die Schneiderin meinte, ich solle nicht zu viel abnehmen. Deshalb bin ich nun völlig entspannt. Nach der Hochzeit möchte ich evtl. nochmal 5,0 kg abnehmen, das wird sich dann allerdings zeigen.
Warum möchtest du deine Geschichte teilen?
Ich bin der Meinung, dass jeder es schaffen kann, wenn sogar ich es geschafft habe. Ich möchte andere motivieren, dass es sich lohnt, sich mit seinem Gewicht und seiner Ernährung auseinanderzusetzen!