Bor ist ein schwarzes, seltenes Halbmetall, das sich unter anderem im Grundwasser befindet und nach Diamanten das härteste Element auf Erden ist. Das reine Bor Element ist – zumindest in geringen Mengen – ungiftig. Diverse Borverbindungen wirken hingegen hochgradig toxisch.
Im menschlichen Körper kommt es als Spurenelement vorrangig in Knochen, Zähnen, Nägeln und Haaren vor. Während das Halbmetall für Tiere und Pflanzen essentiell ist, konnte die genaue Bedeutung von Bor Eigenschaften für den Menschen noch nicht eindeutig geklärt werden. Es wurden jedoch Zusammenhänge zwischen Borverbindungen und Steroidhormonen gefunden: Das Spurenelement soll eine Rolle bei der Bildung von Östrogen und Testosteron spielen. Weiterhin besteht die Theorie, dass das Bor Element für die Hirnfunktionen wichtig ist. So wiesen EEG-Untersuchungen eine verringerte Wellenlänge der Hirnströme auf, wenn Personen mit dem Spurenelement unterversorgt waren. Das Halbmetall könnte zusammen mit Vitamin C und Flavonoiden vor einem Abbau der Hyaluronsäure schützen, Transportprozesse zwischen den Zellen regulieren und an der Bildung von Antikörpern beteiligt sein.
Bormangel und Folgen noch unbekannt
Der tägliche Bedarf liegt zwischen 0,3 und 1 Milligramm, wobei es sich nur um Schätzungen von Experten handelt – wissenschaftlich ergründet wurde der Bedarf bislang nicht. Sehr reich an dem Mineralstoff sind Pflaumen, Rosinen, Nüsse, Datteln und Rotwein. Unschlagbar hinsichtlich des Gehalts sind jedoch Austern: 100 Gramm enthalten zwischen 100 und 400 Milligramm des Halbmetalls. Bei einer Zufuhr von mehr als 100 Milligramm pro Tag können jedoch Vergiftungserscheinungen auftreten, weshalb Austern nur selten und in geringen Mengen verzehrt werden sollten. Da sich das Mineral in Spuren in einer Vielzahl an Obst- und Gemüsesorten sowie in Milchprodukten findet, werden dem Körper täglich zwischen 1 und 3 Milligramm des Halbmetalls zugeführt, der tägliche Bedarf also mehrfach gedeckt. Ein Bormangel konnte demnach bislang auch nicht festgestellt werden. Zu geringe Mengen des Elements im menschlichen Körper könnten allerdings zu einer verringerten Aufmerksamkeit, einer schlechteren Motorik und hormonellen Störungen führen. So wird angenommen, dass Bormangel vor allem bei Männern Schäden an den Geschlechtsorganen hervorrufen kann. Zudem weisen Länder, deren Böden sehr arm an dem Halbmetall sind (zum Beispiel Jamaika), eine höhere Häufigkeit an Arthritiserkrankungen auf. Eine Unterversorgung mit dem Element könnte die Krankheit also fördern.
Bor Eigenschaften müssen genauer erforscht werden
Von der Zufuhr von Präparaten wird abgeraten bzw. sollte eine Einnahme nur auf ärztlichen Rat und unter Kontrolle erfolgen, da die Wirkung der einzelnen Bor Eigenschaften auf den Körper erst noch näher erforscht werden muss. Zudem kann eine Überdosierung leicht zu einer Vergiftung führen. Die Folgen sind Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen. Ein dauerhafter Überschuss führt zudem zu Nierenschäden und Unfruchtbarkeit. 2009 wurden die Verbindungen Borsäure, Bortrioxid sowie Borate von der EU daher als fortpflanzungsgefährdend eingestuft.
Bor schützt vor Calziumverlust?
Aufgrund des hohen Vorkommens von Bor in den Knochen besteht die Annahme, dass das Halbmetall auch für ebendiese wichtig ist, indem es vor Calciumverlust schützt. In Studien zeigten Frauen, die unter Osteoporose litten, eine verbesserte Knochengesundheit, nachdem sie zusätzliche Mengen des Spurenelements zu sich nahmen.