Bei Carotinen handelt es sich um Naturfarbstoffe, die zur Gruppe der Carotinoide zählen. Über 600 verschiedene Varianten der Carotinoide sind bekannt. Hierbei werden zwei Hauptgruppen unterschieden: Die Carotine oder auch reinen Polyen-Kohlenwasserstoffe und die Xantophyllen, die entgegen den Carotinen, Sauerstoff enthalten. Etwa 50 Carotinoide besitzen die Provitamin A-Aktivität, wobei der Gruppe der Carotine an dieser Stelle die größere Bedeutung zukommt. Zu den drei bekanntesten Carotinen zählen das Alpha-, Beta- und Gamma-Carotin, wobei das Beta-Carotin zweimal so aktiv ist, wie die anderen Provitamine. Aus dem Beta-Carotin entsteht in der Leberzelle in Folge einer oxidativen Spaltung Retinal, aus dem dann mittels der Reduktion das eigentliche Vitamin A (Retinol) gebildet werden kann. Hierbei wird davon ausgegangen, dass etwa die Hälfte des absorbierten Beta-Carotins im menschlichen Organismus zu Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A als auch die Carotinoide sind in den meisten organischen Flüssigkeiten löslich.
Carotine: Natürliches und synthetisches Vorkommen
Die Carotine kommen in farbigen Blättern, Wurzeln und Früchten vieler verschiedener Pflanzen vor. So sind Carotine in Karotten, Aprikosen und Pfirsichen ebenso enthalten wie in Spinat, Broccoli oder Löwenzahn. Sie sind erkennbar an ihrer gelben bis orangen Färbung. Da Carotine nicht durch den Energiestoffwechsel der Pflanze hergestellt werden können, sondern auf der Produktion durch spezielle Zelltypen basieren, gehören sie zu der Gruppe der sekundären Pflanzeninhaltsstoffe. Sekundär bedeutet an dieser Stelle auch, dass sie für das Überleben der Pflanze nicht lebensnotwendig sind. Neben ihrer Bedeutung für die Photosynthese schützen die Carotinoide die Pflanzen vor schädlichen Auswirkungen durch UV-Strahlen. Insofern die Carotinoide in den Wurzeln gebildet werden, schützen sie die Pflanzen dort vor Infektionen. In der menschlichen Ernährung gibt es zwei Möglichkeiten Carotine zuzuführen. Entweder werden die Carotine aus den entsprechenden Früchten extrahiert oder auch synthetisch im Labor produziert. So kommt es das viele Produkte des alltäglichen Lebens Carotine aufweisen. Carotine sind vor allem in Butter und Margarine, aber auch in Käse, Desserts und Speiseeis anzutreffen. Aufgrund ihrer färbenden Eigenschaft wäre Margarine oder Butter ohne den Einsatz von Beta-Carotin nicht mehr gelb, sondern eher weiß bis gar hellgrau.
Carotine: Verzehr durch den Menschen
Der Mensch nimmt über seine Nahrung Alpha- und Beta-Carotin in großen Mengen auf. Da die sauerstofffreien Carotine relativ Hitzeresistent sind, bleiben sie trotz kochen und erhitzen weitgehend stabil. Darüber hinaus sind die Carotine fettlöslich. Demzufolge sollten die Carotine immer mit einer geringen Menge Fett dem Menschen zugeführt werden, damit der Organismus die Carotine entsprechend verwerten kann. Der Verzehr von Carotinen gilt weitestgehend als unbedenklich. Dennoch sollte ein größerer Verzehr vermieden werden, da die Gefahr besteht, dass sich die Carotine in der Haut, in der Leber und auch im Körperfett ablagern. Infolgedessen neigt die Haut dazu, einen Gelbstich zu erlangen.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Beta-Carotin hilft überall da, wo auch Vitamin A hilft. Es wird auch als Fänger von freien Radikalen bezeichnet, da es Schadsubstanzen als Folge von Umweltbelastungen binden kann und somit eine bedeutende Rolle in der Krebsvorsorge einnimmt. Insbesondere bei Rauchern und Alkoholikern steht die Einnahme von Beta-Carotin in hohen Mengen jedoch unter Verdacht krebserregend zu sein.