Chlor

Chlor findet sich im menschlichen Körper hauptsächlich im Blutplasma und Magensaft. Dieser Eintrag beschäftigt sich mit allen wichtigen Fakten rund um das Element Chlor. Von den Aufgaben und Funktionen des Mengenelements über den Tagesbedarf bis hin zur Deckung dieses Bedarfs durch Lebensmittel – Wir haben alle relevanten Informationen zusammengetragen. Doch was passiert eigentlich bei einer Chlorvergiftung, wie kann es zu einer solchen kommen und welche Gegenmaßnahmen lassen sich ergreifen? Die Antworten darauf gibt’s hier.

Damit der Körper ausreichend Flüssigkeit zugeführt bekommt, sollten täglich rund 1,5 Liter getrunken werden. An heißen Sommertagen sind sogar 3 Liter zu empfehlen. photocase.com © daniel.schoenen
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Chlor ist ein gasförmiges, sehr reaktives und giftiges Element. Es existiert in der Natur zwar nicht in elementarer Form, kommt jedoch als natürliche organische Verbindung in Salzen wie Natrium- und Kaliumchlorid vor. Außerdem findet Chlor Verwendung als Desinfektionsmittel bei der Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk. Im menschlichen Organismus kommt das Element in Form des Chlorid-Anions vor. Auf ein Körpergewicht von 70 Kilogramm kommen bei einem Erwachsenen etwa 95 Gramm der Chlorverbindung. Damit gehört der Mineralstoff zu den Mengen- und nicht zu den Spurenelementen. Der größte Teil davon befindet sich in gelöster Form außerhalb der Zellen, beispielsweise im Blutplasma und dem Magensaft. Wichtig ist der Mineralstoff vor allem für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks und für die Flüssigkeitsverteilung. Das Element trägt außerdem zum Ladungsausgleich bei, wenn Kohlenstoffdioxid und Ionen in die Zellen hinein und aus ihnen heraus wandern. Die Chlorverbindung mit Natrium ist zudem wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen.

Chlor in Lebensmitteln deckt Tagesbedarf oft doppelt

Erwachsene sollten täglich etwa 3,2 Gramm des Stoffes aufnehmen. Bei Säuglingen sollte ein Wert von 0,5 Gramm nicht überschritten werden. Aufgrund seiner Bindung an Natrium, findet man das Element auch im Kochsalz. Aufgrund der heutzutage sehr salzreichen Nahrung wird der tägliche Bedarf daher für gewöhnlich gedeckt. Zudem findet sich Chlor in Lebensmitteln tierischer Herkunft (vor allem Fleisch) sowie in Fertiggerichten, Chips und gesalzenen Nüssen. Nicht selten wird so die empfohlene Tagesdosis sogar um das Doppelte überschritten. Eine zusätzliche Zufuhr durch Präparate ist daher unnötig. Ein erhöhter Bedarf besteht lediglich bei starkem Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall. Dementsprechend selten ist ein Mangel an dem Mineralstoff. Anzeichen einer Unterversorgung ähneln den Symptomen des Natriummangels, da beide Mangelerscheinungen durch ihre chemische Verbindung miteinander einhergehen. So kann es zu Atembeschwerden, Krämpfen und Herzleiden kommen.

Ein Überschuss des Mengenelements wird vom Körper in der Regel durch den Urin oder Schweiß ausgeschieden. Zu hohe Mengen können jedoch Bluthochdruck fördern und zu typischen Symptomen eines Natriumüberschusses führen. Nierenkrankheiten können eine Hyperchlorämie, also einen erhöhten Chlorwert im Körper, begünstigen, weshalb Betroffenen ihren Salzkonsum senken sollten.

Chlorvergiftung nur durch Einatmung

Wird das Element in seinem gasförmig Zustand eingeatmet, hat dies eine Chlorvergiftung zur Folge. Bereits ein Anteil von 0,001 Prozent in der Atemluft kann stark reizend auf die Atemwege, die Augen, Haut, Verdauungswege und die Lungen wirken. Ab einer Konzentration von 0,5 Prozent in der Atemluft tritt der Tod ein. In flüssiger Form führt das Element vor allem zu starken Reizungen. Das gilt beispielsweise für die Chlorverwendung im Wasser von Schwimmbädern: Zu hohe Konzentrationen haben gereizte Augen oder auch Hautreizungen zur Folge. Durch die bloße Aufnahme salzhaltiger Lebensmittel kann es jedoch nicht zu einer Chlorvergiftung kommen.

Chlor im Wasser erhöht das Blasenkrebsrisiko

Einer spanischen Studie zufolge erhöht chloriertes Wasser das Risiko für Blasenkrebs. Demnach hatten Menschen, die solches Wasser tranken oder übermäßig oft darin schwammen, ein um 35 Prozent erhöhtes Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken.

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