E 160

Der natürliche Farbstoff lässt sich der Gruppe der Carotinoide zuordnen. Die Bezeichnung E160 bezieht sich auf sechs verschiedene Carotinoide, darunter Beta.Carotin. Der folgende Eintrag dreht sich rund um die Besonderheiten der Lebensmittelzusatzstoffe und ihre Verwendung in der Lebensmittelindustrie. Erfahre jetzt, wofür E 160-Stoffe eingesetzt werden und welche Wirkungen sie entfalten.

Abnehmen mit Paprika: Reich an Vitamin C ist das knackige Gemüse ideal zur Fettverbrennung. photocase.com © emsago
Inhaltsverzeichnis

E 160 gehört zur Gruppe der Carotinoide. Bei den Carotinoiden handelt es sich um natürliche Farbstoffe. Mittlerweile wurde eine Variantenvielfalt von bis zu 600 verschiedenen Carotinoiden ermittelt. Ihr auffälligstes Merkmal ist die Fähigkeit, eine gelbe bis rötliche Färbung auszulösen. Einige dieser Carotinoide sind in der Europäischen Union als Lebensmittelzusatzstoffe frei gegeben. Damit der Verbraucher sie als solche identifizieren kann, ist die Lebensmittelindustrie dazu verpflichtet, sie mittels so genannter E-Nummern auf der Verpackung der Lebensmittel auszuweisen. Die Carotinoide, die als Lebensmittelzusatzstoffe verwendet werden, tragen die Nummern E 160 a bis E 160 f sowie E 161 a bis E 161 h. Generell handelt es sich bei den Lebensmittelzusatzstoffen um chemische Verbindungen, die industriell gefertigten Lebensmitteln beigemischt werden, um spezielle chemische, physiologische oder auch physikalische Reaktionen zu bewirken. Lebensmittelzusatzstoffe bewirken die Aufwertung von Lebensmitteln. In erster Linie geht es darum, Lebensmittel chemisch wie auch mikrobiologisch länger haltbar zu machen. Daneben werden Zusatzstoffe aber auch verwendet, um den Geschmack oder das Aussehen hinsichtlich Form und Farbe in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Zu diesem Zweck wird der Lebensmittelfarbstoff E 160 eingesetzt.

E 160: Typen und Vorkommen in der Lebensmittelindustrie

Hinter E 160 verbergen sich insgesamt sechs verschiedene Carotinoide. Der bekannteste Lebensmittelfarbstoff ist E 160 a, der auch als Beta-Carotin bezeichnet wird. In der industriellen Lebensmittelherstellung wird Beta-Carotin entweder synthetisch generiert oder aus speziellen Pflanzen, die Beta-Carotin enthalten, extrahiert. Abgeleitet von dem lateinischen Wort Carota, übersetzt Karotte, gibt die Bezeichnung Beta-Carotin bereits Aufschluss darüber, in welchem Gemüse Beta-Carotin hauptsächlich vorkommt. Neben Karotten befindet sich Beta-Carotin aber auch in vielen anderen Pflanzen und Früchten, wie Süßkartoffeln, Kürbissen, Aprikosen, Mangos, Nektarinen sowie in Spinat, Broccoli oder Chicoree. Ebenso wurden Spuren des Beta-Carotins auch in Tomaten, Spargel und Erbsen gefunden. Das Beta-Carotin reicht im Farbton von gelb bis orange und wird häufig eingesetzt, damit Margarine oder Butter ihre gelbe Färbung bekommen. Als Vorstufe von Vitamin A wird dem Beta-Carotin sogar eine krebshemmende Wirkung nachgesagt. Aus den Samenschalen des Annattostrauches, der in deutschen Gefilden als Orleansstrauch bezeichnet wird, und im tropischen Amerika ebenso wächst wie in Südostasien wird E 160 b oder auch Annatto gewonnen. Vergleichbar mit dem Beta-Carotin ist die gelbe bis orange Färbung. Annatto kommt vor allem in essbaren Käse- und Wursthüllen zum Einsatz oder wird Desserts wie Speiseeis und Gebäck als Farbstoff hinzugefügt. Hinter E 160 c verbirgt sich das Carotinoid Capsanthin, welches auch das Paprika-Extrakt genannt wird. Getreu der Bezeichnung handelt es sich hierbei um einen roten Farbstoff, der aus der Paprika extrahiert wird. Das Haupt-Carotinoid der Paprikafrucht wird vor allem zur Färbung der Soßen in Fleisch- und Fischkonserven verwendet sowie bei der Herstellung von Süßwaren wie Marzipan beigemischt. Hinter der Kennzeichnung E 160 d steckt der ebenfalls rote Farbstoff Lycopin, der nicht aus der Paprika sondern aus der Tomate extrahiert wird. Da er nicht nur die Färbung der Tomate mit sich bringt, sondern auch den Geschmack, wird er vor allem bei der Produktion von herzhaften Lebensmitteln eingesetzt, wie aromatisiertem Schmelzkäse oder Fleisch- und Fischersatzprodukten. E 160 e wird als Beta-apo-8'-Carotinal bezeichnet, während hinter E 160 f Beta-apo-8'-Carotinsäure steckt. Bei beiden Carotinoiden handelt es sich um orangefarbene bis rote Farbstoffe, die synthetisch hergestellt werden. Sie sind nur für bestimmte Lebensmittel zugelassen, wie zum Beispiel Soßen, Würzmittel oder alkoholische Getränke.

E 160: Einsatz und Wirkung in der Lebensmittelindustrie

Die Carotinoide hinter der Bezeichnung E 160 werden in der Industrie eingesetzt, um Lebensmittel zu färben. Hierbei sollen die E 160-Stoffe zum einen zwar produktionsbedingte Farbverluste bei den Lebensmitteln ausgleichen, andererseits aber auch die Vorstellungen der Verbraucher befriedigen. Farbstoffe wirken auf den Verbraucher verlockend. Es werden Schlüsselreize ausgelöst und Erinnerungen an bestimmte Geschmackserlebnisse geweckt. E 160 suggeriert dem Verbraucher, dass es sich um besonders frische, attraktive und qualitativ hochwertige Produkte handelt.

Wirkung von Farben

Farben haben eine psychologische Wirkung auf den Menschen. Dies gilt auch bei Lebensmitteln und wird seitens der Lebensmittelindustrie durch die Verwendung von E 160 auch gefördert. Während zum Beispiel grüne Produkte Natürlichkeit und Frische ausstrahlen, regen gelbe Lebensmittel sogar den Appetit an und suggerieren dem Menschen besonders nahrhaft und inhaltsreich zu sein.

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