Eine schwere Form der Nahrungsmittelallergie ist die Erdnussallergie. Dabei reagieren die Betroffenen auf das Allergen der Erdnuss. Die allergische Reaktion kann von kaum wahrnehmbar bis sehr stark ausfallen. Besonders gefährlich an der Erdnussallergie ist, dass bereits kleinste Mengen der Nuss Symptome auslösen.
Besonders stark verbreitet ist diese Nahrungsmittelallergie in den USA, Großbritannien und dem restlichen Europa. Dabei sind die Zahlen der betroffenen Allergiker in den letzten Jahren drastisch angestiegen. So hat sich etwa in England die Zahl der Betroffenen zwischen 1989 bis 1995 verdreifacht. In den USA sterben im Jahr 50 bis 100 Menschen an den Folgen einer Erdnussallergie.
Erdnussallergie bei Kindern
Eine Erdnussallergie kann bereits im Kleinkindalter auftreten. Ob eine Allergie vorliegt und in welchem Umfang wird vom Arzt anhand eines Blut- oder Hauttests festgestellt. Im Verlauf ihres Lebens entwickeln nur 20 Prozent der Kinder mit Erdnussallergie eine Toleranz. In Deutschland reagiert jedes zehnte Kind im Schulalter während eines Allergietestes positiv auf Teile der Erdnuss. Doch es treten nicht bei jedem Kind Symptome auf.
Erdnussallergie & ihre Symptome
Eine leichte Reaktion ist ein unangenehmes Gefühl im Zungen- und Mundbereich. Wenige Betroffene zeigen schwere Erdnussallergie Symptome wie Atemnot, Hautauschlag und Blutdruckabfall bis hin zu einem Kreislaufschock. Eine Anaphylaxie kann innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach der Einnahme einer kleinen Menge Erdnuss auftreten und lebensgefährlich sein. Symptome können in schweren Fällen auch durch Hautkontakt oder durch Luftübertragung der Allergene auftreten. Eine Erdnussallergie ist die Hauptursache für Todesfälle nach allergischen Reaktionen.
Erdnussallergie: Hilfe und Therapieformen
Nach der Prognose einer Erdnussallergie bei Kindern muss sofort auf die Hülsenfrucht in der Ernährung und dem näheren Umfeld verzichtet werden. Das ist die wirkungsvollste Erdnussallergie Behandlung. Eine erdnussfreie Diät ist für Eltern oft eine schwierige Aufgabe, da sich Erdnussbestandteile in vielen Lebensmitteln befinden. Verpackte Lebensmittel müssen seit der EU-Allergen-Kennzeichnungsverordnung von 2005 ensprechend gekennzeichnet werden, wenn Erdnüsse enthalten sind. Allerdings sind unverpackte Nahrungsmittel wie Produkte vom Bäcker oder Metzger von dieser Verordnung ausgeschlossen. Daher sollten Verkäufer und Hersteller immer befragt werden. Eine weitere Schwierigkeit stellt die Beschriftung "kann Spuren von Erdnuss enthalten" dar. Dies bedeutet, dass die Rezeptur frei von Erdnüssen ist, aber das Lebensmittel im Verlauf der Produktion doch mit Erdnüssen in Kontakt gekommen sein kann.
Seit ein paar Jahren wird in der Charité in Berlin an einer neuen Therapieform für Erdnussallergiker geforscht. Dabei werden Kinder mit starken Symptomen langsam auf Erdnüsse desensibilisiert. Unter strenger ärztlicher Aufsicht nehmen die Kinder über mehrere Monate eine kleine Menge Erdnuss, vermischt mit anderen Lebensmitteln, zu sich. Zeigen die Kinder keinerlei allergische Reaktionen, wird die Immuntherapie zuhause täglich weitergeführt. Die Dosis der Erdnussmenge wird über die Zeit erhöht. Ziel ist es, dass das Kind am Ende der Therapie eine Erdnuss essen kann ohne Beschwerden zu haben.
Bei welchen Lebensmitteln Vorsicht angesagt ist
Vorsichtig sollte man bei Pflanzenölen sein. Auch wenn die Zutatenliste keinen Hinweis auf Erdnüsse enthält, kann das Öl mit Erdnussöl verunreinigt sein. Dies passiert, wenn kaltgepresste Öle dieselbe Ölmühle durchlaufen wie bereits das Erdnussöl. Daher wird empfohlen nur raffiniertes Pflanzenöl zu kaufen!