Farbstoffe

Farbstoffe werden meist synthetisch hergestellt und zum Färben von bestimmten Materialen, aber auch Lebensmitteln verwendet. In der Lebensmittelindustrie erfolgt eine Färbung der Produkte häufig, um sie appetitlicher aussehen zu lassen. Welche Farbstoffe für welche Nahrungsmittel verwendet und wie sie auf Produktetiketten deklariert werden, erfährst du im Folgenden. Außerdem klären wir über mögliche gesundheitliche Risiken auf.

Eine ausreichende Flüssigkeitszuführ ist die Basis eines funktionierenden Körpers. photocase.com © golffoto
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Farbstoffe sind chemische Verbindungen und ein Sammelbegriff für Stoffe, die andere Materialien wie Wolle und Papier oder eben Lebensmittel färben können. Diese Farbstoffe werden den Lebensmitteln zugesetzt, so dass sie auch Lebensmittelfarb- bzw. Lebensmittelzusatzstoff genannt werden. Es gibt nur wenige Farbstoffe für Lebensmittel, die pflanzlichen Ursprüngen entstammen. Zu ihnen zählen beispielsweise das rötlich färbende Betanin oder der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll. Die meisten Farbstoffe werden synthetisch hergestellt oder sind Nachbildungen von Stoffen, die es bereits in der Natur gibt, so genannte naturidentische Stoffe.

Da Farbstoffe Chemie enthalten, bestehen auch die für Lebensmittel verwendeten Stoffe daraus. Früher achtete man zudem nicht auf mögliche Gesundheitsgefährdungen durch die Farbstoffe in Lebensmitteln, so dass auch Azofarbstoffe zum Einsatz kamen. Diese hatten Ende des 19. Jahrhunderts zunächst Teer als Grundlage und später wurden sie aus Erdöl hergestellt. Das sie zu den gesundheitsschädlichsten Farbstoffgruppen zählen, ist daher wohl nicht verwunderlich. Dennoch können einige Stoffe wie E 123 (Amaranth), E 129 (Allularot AC), E 151 (Brilliantschwarz BN) synthetisch hergestellt und für Lebensmittel verwendet werden. Allerdings wird von dessen häufigem Verzehr abgeraten. Außerdem müssen Produkte, die Azofarbstoffe enthalten, dementsprechend gekennzeichnet und mit „kann sich nachteilig auf die Aktivität und Konzentration von Kindern auswirken“ versehen sein, da einige Studien Hyperaktivität von Kindern bei häufigem Verzehr feststellten.

Farbstoffe für Lebensmittel oft verwendet

Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln gehen die natürlichen Färbungen häufig verloren und Nahrungsmittel sehen weniger appetitlich aus. Aus diesem Grund färbt die Industrie Lebensmittel oder deren Oberfläche ein. Somit täuschen sie eine bessere optische Qualität vor als es objektiv beim Essen dann meistens ist. Die Lebensmittelfarbstoffe werden als Farbstoffe E bezeichnet und je nach Stoffsorte steht dahinter noch die entsprechende Zahl. So ist E 162 zum Beispiel Beetenrot oder Betanin und E 150 steht für Chlorophylle und Chlorophylline. Bei beiden stecken die Farbstoffe in Pflanzen und gelten als unbedenklich. Sie färben vor allem Speiseeis, Fruchtdesserts, Kaugummi oder Suppen.

Viele Farbstoffe E auf Zutatenliste zu finden

Auf immer mehr Zutatenlisten von Lebensmitteln können Verbraucher E 120 (Echtes Karmin), E 124 A (Cochenillerot A), E 104 (Chinolingelb), E 131 (Patentblau V) und viele weitere finden. Doch viele wissen gar nicht, was da wirklich drin steckt. E 120 ist zum Beispiel Echtes Karmin, dass als einziger Farbstoff E aus Tieren gewonnen wird. Die getrockneten, befruchteten Weibchen der Cochenille-Laus, auch Scharlach-Schildlaus genannt, werden extrahiert, so dass Konfitüren, Wurst oder auch Süßigkeiten ihre Farbe der Laus zu verdanken haben. Allerdings ist die Laus für empfindliche Personen nicht gut verträglich. Hautausschlag, Atembeschwerden vor allem bei Asthmatikern oder ein verschwommenes Sehvermögen sind typische Symptome von Unverträglichkeit. Auch die synthetischen Farbstoffe Amaranth, Allularot und Brilliantschwarz können allergische Reaktionen hervorrufen.

Farbstoffe in Arzneimitteln

Einige Farbstoffe sind auch in Kosmetika und Arzneimitteln zugelassen. Daher sollte man auch die Zutatenliste von Arzneimitteln und Kosmetikprodukten überprüfen. Unter anderem können das Chinolingelb (E 104) oder das Cochenillerot A (E 124 A) darin enthalten sein. Letzteres ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem Echten Karmin, denn es wird synthetisch hergestellt und enthält keine echten Schildläuse. In Tierversuchen zeigte Chinolin eine krebsfördernde Wirkung, die aber bisher für den Menschen noch nicht nachgewiesen werden konnte.

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