Fette, auch Lipide oder Lipoide genannt, gehören zu den Grundnährstoffen des Menschen. Ein ausgewogenes Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren ist wichtig für den normalen Ablauf des Stoffwechsels. Sie sind von essentiellem Wert für den Organismus, da sie unter anderem als Energielieferant, Isolator gegen Kälte, Lösungsmittel für Vitamine sowie als Schutzpolster für innere Organe und das Nervensystem fungieren und Bestandteil der Zellmembranen sind. Sie bilden neben Kohlenhydraten den wichtigsten Energiespeicher. Der Brennwert von Fett ist mit 38,9 kJ/g (9,3 kcal/g) deutlich höher als der von Kohlenhydraten und Eiweißen (je 17,16 kJ/g bzw. 4,1 kcal/g).
In allen Körperzellen, vor allem in denen des Nervensystems finden sich Lipide. Ihre Aufgabe bestehen vorwiegend in der Membranbildung. Weiterhin fungiert Fett als Hauptenergielieferant für den menschlichen und tierischen Organismus und stellt eine langfristige Reserve dar, so liefert ein Gramm 37,7kJ. Eine weitere Funktion ist der Wärmeschutz. So bilden Lipide unter der Haut eine Isolierschicht, die Wärmeverlust durch die Haut vermindert. Ebenso nehmen sie eine Schutzfunktion ein, indem sie innere Organe wie Nieren und Gehirn vor mechanischen Einflüssen schützen und beweglichen Organen als Polster dienen. Nahrungsfetten kommt auch eine sensorische Bedeutung zu, da sie Speisen einen angenehmen Geschmack verleihen und das Sättigungsgefühl verlängern.
Fett in Nahrung
Das Fett des menschlichen Körpers wird in erster Linie mit der Nahrung aufgenommen oder aus Zucker und Eiweiß umgewandelt. Lebensnotwendig sind vor allem die ungesättigten Fettsäuren, die nicht künstlich generiert, sondern nur über die Nahrung zugeführt werden können. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für einen erwachsenen Menschen eine tägliche Zufuhr von 60 bis 80g, was ungefähr 25 Prozent der aufgenommenen Kalorien gleichkommt. Frauen sollten pro Woche nicht mehr als 420g und Männer nicht mehr als 560g aufnehmen. Mittels sogenannter Fettrechner kann man sich den genauen Anteil an Lipiden in bestimmten Lebensmitteln berechnen lassen.
Fettreduktion durch gesunde Ernährung und Sport
Wird die empfohlene Menge kontinuierlich in hohem Maße überschritten und somit eine krankhafte Vermehrung des Körperfettes herbeigeführt, spricht man von Adipositas oder auch Fettsucht. Dies kann unter anderem zu Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 oder einer Fettleber führen. Fettabbau kann man am besten über eine gesunde und ausgewogene Ernährung und viel Bewegung betreiben. Um den Fettanteil der Kost zu reduzieren, wird in der Regel die Menge an Fetthaltigen Speisen wie Butter oder Speck vermindert. Beachtet werden sollte jedoch auch, dass gut ein Drittel der Fettmengen erst beim Kochen, Braten, Backen oder Anrichten zugesetzt wird. Normalerweise ist der Körper einer gleichmäßigen Belastung ausgesetzt. Steht er wie bei einer sportlichen Betätigung unter höherer Belastung, greift er automatisch auf seine Energiespeicher zurück. So kann der Organismus beim Sport leicht Kohlenhydrate und Fett verbrennen.
Fettzufuhr und Fettverbrennung ausgleichen
Bei der täglichen Fettzufuhr sind kleine Überschreitungen generell möglich, sofern es in den Folgetagen zu einer leicht geringeren Fettzufuhr kommt oder die Fettverbrennung zusätzlich durch körperliche Bewegung verstärkt wird.