Eine Fischallergie gehört zu den aggressiveren Lebensmittelallergien. Bereits eine kleine Menge des allergenen Fischeiweißes kann starke allergische Reaktionen auslösen. Das häufigste Allergen bei Fisch ist das Parvalbumin. Dieses ist eine Gruppe von Calcium-bindenden Eiweißen der Muskelzelle. Da das Parvalbumin Aminosäuresequenzen anderer Fische ähnelt, treten oft Kreuzsensibilisierungen auf. Aufgrund der Möglichkeit eine anaphylaktischen Schock zu erleiden, kann eine Fischallergie sogar lebensbedrohlich sein.
Fischallergien treten häufiger in Regionen mit einem hohen Fischverbrauch auf. Die Allergie entwickelt sich durch einen häufigen Verzehr oder Kontakt mit Fisch. Daher ist die Rate der Fischallergiker bei Berufen, die sich mit Fisch beschäftigen, höher. Ernährungsexperten befürchten durch den ansteigenden Fischkonsum in Deutschland auch hier eine Häufung der Betroffenen. Die Auslöser der Allergie hängen von den regionalen Essgewohnheiten ab. In Norwegen ist der Kabeljau häufigster Grund für eine Fischallergie, in Spanien hingegen der Hecht.
Fischallergie: Symptome & Beschwerden
Die Symptome bei einer Fischallergie sind vielfältig. Viele Allergiker leiden unter Hautausschlägen. Auch kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Atembeschwerden. Oft tritt ein orales Allergiesyndrom auf. Dabei bilden sich Lippenschwellungen, Bläschen im Mund oder Juckreiz im Rachen. Besonders gefährlich ist ein Kreislaufzusammenbruch. Zu einem anaphylaktischen Schock kann es bei stark sensibilisierten Menschen bereits durch das Einatmen von Dämpfen des gekochten Fisches oder Staub des getrockneten Tieres kommen.
Fischallergie & mögliche Behandlung
Da das Eiweiß des Fisches beständig gegen Hitze ist, müssen Betroffene alle rohen und gekochten Fischprodukte meiden. Bei einer Fischallergie ist es möglich, dass der Allergiker nur auf das Eiweiß einer Fischart reagiert. Allerdings können Symptome auch bei artverwandten Fischen oder gar bei allen Fischarten auftreten. Daher ist Betroffenen zu empfehlen auf wirklich alle fischhaltigen Lebensmittel zu verzichten.
Aus der gewohnten Ernährung sind Fisch und Fischkonserven zu streichen. In der Industrie werden Nutztiere mit Fischmehl gefüttert. Daher können auch bei Produkten wie Hühnerfleisch, Wurstwaren oder Eiern allergische Reaktionen auftreten. Auch Fertigprodukte wie Suppen und Saucen enthalten in manchen Fällen Fischeiweiß. Fischölkapseln und Lebertran sind zu meiden. Auch einige Kosmetika sind mit Fischöl und Tran hergestellt.
Es ist zu empfehlen, dass jeder Allergiker ständig ein Notfall Set bei sich tragen sollte, um bei einer unbeabsichtigten Aufnahme von Fisch sofort handeln zu können. Über die Anwendung des Notfall Sets sollten Familie und nahe stehende Personen aufgeklärt werden. Für den Restaurantbesuch gibt es spezielle Foodcards, die dem Koch gereicht werden können.
Gefahr der Eiweiß Unterversorgung
Muss ein Betroffener aufgrund der Fischallergie komplett auf den Verzehr von Fisch verzichten, gehen ihm dadurch wichtige Lieferanten für Eiweiß und Jod verloren. Darum muss die Ernährung umgestellt werden, um die fehlenden Stoffe durch andere Lebensmittel aufzunehmen. Viel Eiweiß ist in Sojaprodukten enthalten. Auch Erbsen, Bohnen, Fleisch und Kartoffeln sind gute Eiweißlieferanten. Das fehlende Jod kann durch jodhaltiges Kochsalz ausgeglichen werden. In Milch, Milchprodukten und Eiern ist ebenfalls Jod enthalten.