Fluor

Fluoride, die Salze der Fluorwasserstoffsäure, spielen im menschlichen Organismus eine zentrale Rolle. Vor allem in Knochen und Zähnen lässt sich das Spurenelement ausfindig machen. Welche Funktionen es nicht nur hier, sondern auch in Haaren, Haut und Nägeln übernimmt, erfährst du hier. Dieser Lexikoneintrag beschäftigt sich mit allen wichtigen Belangen rund um den Mineralstoff Fluor. Doch was kann bei einem Mangel oder einer Überdosierung passieren und wie viel Fluor sollte idealerweise über die Nahrung zugeführt werden? Die Antwort findest du hier.

Mindestens zweimal die Woche sollte Fisch verzehrt werden. Schwangere, Stillende und Kinder sollten allerdings nicht so häufig Fisch essen. photocase.com © chrisko82
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Fluor ist unter Normalbedingungen ein blasses und äußerst reaktives Gas. Zudem ist Fluor giftig und kann die Haut stark verätzen. Für den Menschen essentiell sind jedoch Fluoridionen (Fluoride). Das sind Salze der Fluorwasserstoffsäure, die auch als Flusssäure bekannt sind. Diese kommen überall in der Natur vor, beispielsweise im Grundwasser und in der Erde. Im menschlichen Organismus sind sie in erster Linie am Aufbau der Knochen und Zähne beteiligt. Entsprechend ist das Spurenelement auch vor allem hier zu finden: 95 Prozent des im Körper befindlichen Minerals sind hier eingebunden. Doch auch in Haaren, Haut und Nägel kommt es vor. Bei einem Körpergewicht von 70 kg enthält der menschliche Körper rund 5 g Fluorid. Das Spurenelement schützt die Zähne vor Karies, indem es den Zahnschmelz stärkt. Demzufolge findet man häufig auch viel Fluor in Zahnpasta. Kinder und Jugendliche sollten diese jedoch meiden, da sie weniger Mengen des Spurenelements benötigen und es sonst zu einem Überschuss kommen könnte.

Fluortabletten wegen Vergiftungsrisiko meiden

Fluoride können im Trinkwasser und Speisesalz angereichert werden. In Deutschland ist dies allerdings nicht zulässig. Bereits eine Aufnahme von mehr als 20 g Fluor pro Tag kann zu einer Vergiftung führen. Diese tritt hauptsächlich in Regionen auf, in denen viel Fluor im Trinkwasser enthalten ist, beispielsweise in Indien. Hierzulande ist eine Überversorgung mit dem Spurenelement durch die bloße Nahrungsaufnahme hingegen eher unwahrscheinlich. Der als Fluorose bezeichnete Überschuss äußert sich – ebenso wie ein Mangel – in Knochen- und Zahnproblemen. Hohe Mengen des Mineralstoffes hinterlassen dauerhafte Flecken im Zahnschmelz und können zu Wachstumsstörungen oder Nierenschäden führen. Eine Vergiftung geht zudem mit Krämpfen und Erbrechen einher und hemmt die Funktion der Nebenschilddrüse, was auf Dauer zu einem Calciummangel führt. Von der Einnahme zusätzlicher Fluortabletten ist daher abzuraten, wenn kein eindeutiger Fluormangel vorliegt. Zusätzlich sollte eine solche Einnahme immer ärztlich abgesprochen und kontrolliert werden.

Fluor im Trinkwasser deckt Großteil des Bedarfs

Pro Tag sollte etwa 1 mg des Spurenelements aufgenommen werden. Enthalten sind Fluoride in Lebensmitteln tierischer Herkunft wie Fleisch, Eier und Fisch (insbesondere Aal und Makrele). Sehr reich an dem Mineral sind aber auch weiße Bohnen und Walnüsse. Da Fluor im Trinkwasser vorkommt (rund 0,7 mg je Liter), wird ein großer Teil des Tagesbedarfs bereits dadurch gedeckt, sodass es selten zu einem Fluormangel kommt. Tritt dennoch eine Unterversorgung ein, so sind die Zähne deutlich anfälliger für Karies, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Außerdem kann es zu Osteoporose und Arterienverkalkung kommen.

Sardinen und Tee als Fluor-Lieferanten

Besonders gute Quellen für Fluor sind Ölsardinen und schwarzer Tee. Allerdings sollte man beides nur in geringen Mengen verzehren, da sie ein Vielfaches der empfohlenen Tagesmenge enthalten: Bereits in 100 Gramm Sardinen finden sich bis zu 4,5 mg des Mineralstoffes, in 100 Gramm schwarzen Tees sogar 9,5 mg.

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