Bei der Hefeallergie kommt es zu allergischen Reaktionen auf Back- oder Bierhefe. Ihr wissenschaftlicher Name ist Saccharomyces cerevisiae. Bei Hefe handelt es sich um eine Bakterie. Sie hat eine ovale Form und ist fünf bis zehn Mikrometer groß. Die Hefebakterien vermehren sich durch Zellteilung. Eine Hefeallergie ist in Deutschland eher selten. In den USA sind hingegen über 30 Prozent der Bevölkerung betroffen.
Das Allergen in der Hefe ist das Eiweiß. Der Körper hält dieses für einen Fremdkörper und reagiert darauf mit der Bildung von Antikörpern. Diese führen zu Entzündungsprozessen in den Organen und im Gewebe. Bei einer Hefeallergie wird der Körper auf Dauer für das bestimmte Allergen extrem empfindlich, Ärzte sprechen dabei von einer Sensibilisierung. Die Empfindlichkeit kann sich durch häufigen Kontakt mit dem Allergen weiter steigern und tritt bereits bei Einnahme kleinster Mengen auf.
Hefeallergie: Symptome und Diagnose
Die Beschwerden bei einer Hefeallergie können sehr verschieden sein und je nach Sensibilisierung des Betroffenen in ihrer Intensität schwanken. Zu den Hefeallergie Symptomen gehören Hautauschlag, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Zur Diagnose der Hefeallergie existieren vier Phasen, welche aber nicht alle immer notwendig sind. Werden vom Betroffenen Beschwerden beobachtet, die auf eine Lebensmittelallergie hinweisen, sollte ein Ernährungstagebuch geführt werden. In diesem werden alle Mahlzeiten und auftretende Beschwerden festgehalten. Das Allergietagebuch hilft dem Arzt die möglichen Allergene einzugrenzen. Daraufhin können Hauttests mit den in Frage kommenden Allergenen durchgeführt werden. Dabei werden die Substanzen auf die Haut aufgetragen. Dadurch kann es zu Reaktionen wie Rötungen kommen. Dies zeigt, dass im Blut bereits Antikörper gegen die Testsubstanz existieren.
Weiterhin kann eine Blutuntersuchung zur Diagnose verhelfen. Im Labor werden verschiedene Werte im Blut festgestellt, welche auf eine Allergie hinweisen. Als letzter Schritt ist ein Provokationstest möglich. Dabei wird eine Überempfindlichkeitsreaktion gezielt durch das verdächtige Allergen ausgelöst. Die allergene Substanz wird geschluckt. Da der Grad der allergischen Reaktion nicht vorhersehbar ist und bis zum lebensbedrohlichen Schock führen kann, ist der Provokationstest riskant.
Hefeallergie: was kann man tun?
Wurde durch einen Allergietest eine Hefeallergie festgestellt, ist eine Ernährungsumstellung notwendig. Es existieren verschiedene Arten der Back- oder Bierhefe. Daher kann es sein, dass ein Allergiker nicht auf alle hefehaltigen Produkte verzichten muss. Hefe wird zur Herstellung von Back-, Brauerei- und Weinwaren verwendet. In der Lebensmittelindustrie wird eine hohe Anzahl verschiedener Hefestämme gezüchtet und eingesetzt. Sie dienen als Treibmittel und zur Gärung. So wird Hefe auch bei der Produktion von Essig und Spirituosen gebraucht.
Hefe wird ebenfalls in der Medizin zur Kräftigung des Allgemeinbefindens, zur Behandlung von Durchfall und gegen Haarausfall angewendet. Daher existieren einige Medikamtene, welche Hefe enthalten: Eubiol®, Aktivanad®, Hamadin®, Pantovigar®, Hefekapseln-Ratiopharm®, Santax®, Yomogi® Perocur®, sowie Perenterol® und Perenterol® forte.
Mögliche Ersatzstoffe bei Hefeallergie
Um bei einer Hefeallergie nicht gänzlich auf Hefeprodukte verzichten zu müssen, können Ersatzstoffe verwendet werden. Die Sauerteighefe, auch Ökohefe genannt, ist eine spezielle Züchtung. Diese ist auch für Betroffene einer Hefeallergie geeignet. Am sichersten ist es, seine Lebensmittel selbst herzustellen. Es ist gar nicht schwer, sein Brot zu Hause selber zu backen. In Kochbüchern und im Internet finden sich viele verschiedene Rezepte.