Die Hühnereiallergie ist eine kurzfristige Lebensmittelallergie. Meist tritt sie bereits im Säuglings- oder Kindesalter auf. Die Allergie bleibt ein bis zwei Jahre bestehen und klingt dann wieder ab. Fälle einer Hühnereiallergie im Erwachsenenalter sind eher selten. Die Hühnereiallergie gehört zu den häufigsten Auslösern von allergischen Reaktionen im Kindesalter.
Bei einer Hühnereiallergie ist der Betroffene gegen das Eiweiß im Ei allergisch. Das bedeutet, dass der Allergiker weder das gelbe Eidotter noch das Eiklar verträgt, er aber andere Lebensmittel essen kann, obwohl diese auch Eiweiß enthalten. Eiweiß, auch Protein genannt, ist ein Oberbegriff für eine Gruppe von Nährstoffen. Die Eiweiße in verschiedenen Nahrungsmitteln unterscheiden sich untereinander sehr. Daher ist ein Betroffener bei einer Hühnereiallergie nur gegen das Eiweiß vom Hühnerei und nicht gegen alle Eiweiße allergisch.
Hühnereiallergie: Symptome und Nachweis
Durch die Allergie kommt es zu Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Nesselsucht und Neurodermitisschüben. Die Hühnereiallergie Symptome können von leichtem Unwohlsein bis hin zu einem gefährlichen anaphylaktischen Schock reichen.
Sind mehrere Anzeichen für eine Hühnereiallergie aufgetreten, ist ein Allergietest beim Arzt zu empfehlen. Die Allergie wird meist durch eine Blutuntersuchung und einen Pricktest festgestellt. Bei der Blutuntersuchung können bestimmte Antikörper nachgewiesen werden. Diese Antikörper bilden sich gegen körperfremde Allergene. Das endgültige Ergebnis dieser Untersuchung liegt erst nach zwei Wochen vor. Wesentlich schneller ist der Pricktest durchzuführen. Hier sind die ersten Aussagen bereits nach 20 bis 30 Minuten möglich. Der Arzt durchsticht die Haut mit einer Nadel. Anschließend werden auf diese Stelle wenige Tropfen der untersuchenden Substanz aufgetragen.
Hühnereiallergie: Ernährung und Rezepte
Eier werden in der heimischen Küche vielfältig angewendet und auch die Lebensmittelindustrie verwendet Hühnereier als Binde-, Dickungs- oder Lockerungsmittel. Daher fällt eine Ernährung ohne Eier im ersten Moment schwer, ist aber bei einer Hühnereiallergie streng einzuhalten, um ohne die Beschwerden zu leben. Wurde eine Allergie festgestellt, sollte man auf alle Eierprodukte verzichten. Dazu gehören natürlich Spiegelei, Rührei, Eierstich, Pfannkuchen, Omelette, Panaden und Kuchen. Weiterhin sind Eier aber auch in Teig- und Backwaren, Klößen, Cremespeisen, Eis, Mayonnaise, Saucen, Fruchtsäften, Brühe, Aspik und Eierlikör zu finden.
Auch ohne Ei ist Backen und Kochen möglich. Es gibt geschmacksneutrale Ei-Ersatzprodukte, welche zum Kochen und Backen geeignet sind. Darüber hinaus existieren viele Hühnereiallergie Rezepte, in denen das Ei durch andere Produkte ausgetauscht wird. So kann etwa in Kuchen Pflanzenöl und Wasser verwendet werden, zum Binden von Frikadellen eignen sich Grießmehl, Haferflocken oder Quark. In Cremespeisen kann das Ei durch Gelatine ausgetauscht werden.
Das Zutatenverzeichnis auf verpackten Produkten vereinfacht den Einkauf. Dort muss die Verwendung von Hühnerei gekennzeichnet sein. Dabei verstecken sich Bestandteile von Ei hinter Begriffen wie E322 Lecithin, E1105 Lysozym, Eiprotein, Eiöl, Flüssigei, Flüssigeiweiß, Flüssigeigelb, Trockenei, Trockeneigelb, Trockeneiweiß, Gefrierei, Ovo-Protein, Ovo-Albumin, Simplesse oder Vollei.
Ernährung bei Hühnereiallergie
Auch mit einer Hühnereiallergie ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung möglich. Dabei ist vor allem auf einen abwechslungsreichen Essensplan zu achten. Wichtig sind viel Gemüse und Obst, daneben auch Vollkornprodukte, mageres Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Hülsenfrüchte. Es empfiehlt sich bei einer Lebensmittelallergie mit einem Ernährungsexperten einen ausgeglichenen Speiseplan zu entwickeln.