Jod (auch Iod) zählt chemisch gesehen zu den Halogenen. Im menschlichen Organismus ist das Element vorrangig für die Schilddrüse bedeutend, wo es die Hormone Thyroxin und Trijodthyronin bildet, welche am Wachstum des gesamten Körpers sowie an der Zellteilung maßgeblich beteiligt sind. Entsprechend kommt das Spurenelement auch in der medizinischen Behandlung von Schilddrüsenfehlfunktionen zum Einsatz. Um die Funktionstüchtigkeit der Schilddrüse zu gewährleisten, muss der Mineralstoff dem Körper daher durch jodhaltige Lebensmittel zugeführt werden. Der tägliche Bedarf liegt bei 200 Mikrogramm (µg). Kinder und ältere Menschen benötigen eine geringere Menge des Halogens. Schwangere und stillende Frauen haben hingegen einen erhöhten Bedarf von etwa 230 bis 260 µg. Sehr jodhaltige Lebensmittel sind Feldsalat (rund 62 µg je 100-Gramm-Portion), Rinderleber, Grünkohl , Spargel sowie Fisch (vor allem Seelachs). Getränke, die reich an dem Mineralstoff sind, sind Kaffee und schwarzer Tee. In Verbindung mit Kalium wird das Spurenelement zudem Speisesalzen beigefügt. Durch den steigenden Konsum von solchem Jodsalz kann der tägliche Bedarf in der Regel gedeckt werden, weshalb Jodmangel sehr selten geworden ist.
Jodmangel & seine Symptome
Eine Unterversorgung lässt die Schilddrüse anschwellen und es kommt zur Kropfbildung. Bei Kindern und Jugendlichen hat ein Jodmangel zudem Wachstums- und Entwicklungsstörungen zur Folge. Wird dem Körper dauerhaft zu wenig des essentiellen Elements zugeführt, treten körperliche und geistige Ausfallerscheinungen auf. Entsprechende Symptome sind Taubstummheit, Aufmerksamkeitsprobleme, verringerte Aktivität, Sprechbeschwerden, andauernde Müdigkeit und ein gesteigertes Kälteempfinden. Besonders anfällig für Mangelerscheinungen sind Frauen.
Jodsalz und -tabletten zur Deckung des Tagesbedarfs
Mit dem Spurenelement angereichertes Salz trägt zwar zur Deckung des Tagesbedarfs bei, einen Überschuss an dem Element muss man jedoch nicht befürchten, da die im Salz enthaltenen Mengen des Mineralstoffes gering sind: In einem Kilogramm Jodsalz finden sich nur etwa 20 Milligramm des Halogens. Trotz der leicht toxischen Wirkung des Elements können Jodtabletten daher von gesunden Menschen relativ bedenkenlos eingenommen werden. Kommt es dennoch zu einer Überversorgung mit dem Mineralstoff, treten Hautausschlag und Schleimhautreizungen (zum Beispiel Brennen im Mund) sowie Schnupfen oder Bronchitis auf. Weitere Symptome sind metallischer Geschmack und Magen-Darm-Beschwerden. Ist die Überdosierung so hoch, dass es zu einer Vergiftung kommt, treten Schleimhautverätzungen auf.
Vorsicht bei Schilddrüßenüberfunktion
Vorsichtig mit der Einnahme von Jodtabletten sollten Personen sein, die unter einer Schilddrüsenüberfunktion leiden oder allergisch auf das Spurenelement reagieren. Bei der Einnahme von Präparaten könnte es in diesen Fällen zu Nebenwirkungen wie Fieber, Akne und Überempfindlichkeitsreaktionen kommen. Wer unter einer Jodallergie leidet, sollte zudem vor radiologischen Behandlungen mit Kontrastmitteln einen Arzt konsultieren: Da Jod häufig in Kontrastmitteln enthalten ist, kann es bei einer Behandlung mit solchen zu allergischen Reaktionen kommen.