Konservierungsstoffe sollen Lebensmittel vor einem schnellen Verderb schützen, so dass sich Bakterien, Schimmel und Hefen nur verzögert bilden können. Vermieden werden dadurch mögliche Erkrankungen oder sogar Vergiftungen. Letztere werden durch Bakterien verursacht. Wenn ein Lebensmittel schlecht konserviert wurde, können Clostridien eine schwere Vergiftung verursachen, die mitunter lebensbedrohlich sein kann. Werden Lebensmittel lange gelagert und enthalten nicht genügend Konservierungsstoffe, erkranken Personen häufig an einer Salmonellen-Infektion. Verseuchte Lebensmittel können zudem die Infektionskrankheit Listeriose hervorrufen. Gesunde Erwachsene verkraften die Infektionen normalerweise problemlos. Allerdings kann Listeriose bei Schwangeren und abwehrschwachen Menschen zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden wie einer Gehirn- oder Gehirnhautentzündung oder einer Blutvergiftung führen. Bei Ungeborenen besteht die Gefahr der Fehl- oder Totgeburt.
Die chemischen Konservierungsstoffe werden mit den E-Nummern 200 bis 299 deklariert. Daneben gibt es noch physikalische Möglichkeiten der Konservierung wie Erhitzen (Pasteurisierung, Sterilisierung), Trocknung durch den Entzug von Wasser sowie das Tiefkühlen von Nahrungsmitteln.
Konservierungsstoffe in Lebensmitteln häufig zu finden
Hersteller müssen Konservierungsstoffe für Lebensmittel in der Zutatenliste kennzeichnen – jedoch nicht, wenn diese mit weiteren Zutaten, die wiederum Konservierungsstoffe enthalten, gemischt werden. Insgesamt sind über 40 Konservierungsstoffe für Lebensmittel zugelassen. Die Konservierungsstoffe Liste ist lang: Sie reicht von der als harmlos geltenden Sorbinsäure und Sorbate (E200 bis 203) sowie Ameisensäure und Formiate (E236 bis 238) über Schwefeldioxid (E220 bis 227), Orthophenylphenol (E231) bis hin zu Natrium- (E251) oder Kaliumnitrat (E252) und Natrium- (E250) sowie Kaliumnitrit (E249). Es werden zunehmend mehr Konservierungsstoffe Lebensmittel zugesetzt, so dass diese in Marmeladen, Süßwaren, Gemüsekonserven, Käse, Fruchtsäften, Fleisch und Fisch oder in der Schale von Zitrusfrüchten stecken. Doch wären die Konservierungsstoffe nicht in den verschiedenen Lebensmitteln enthalten, würden die Nahrungsmittel schnell verderben.
Es sind auch Konservierungsstoffe in Kosmetik zu finden, so dass diese länger haltbar gemacht werden. Als Inhaltsstoffe stecken beispielsweise in vielen kosmetischen Produkten Isothiazolinone - sowohl in Duschmitteln, Haarshampoos und Kosmetikprodukten. Allerdings sind diese Inhaltsstoffe aufgrund ihrer Wirkung als Kontaktallergene mittlerweile kennzeichnungspflichtig, so dass sie in der Kosmetikindustrie immer weniger Verwendung finden. Heutzutage werden damit vor allem Farben, Reinigungsmittel, Klebstoffe und andere Haushaltsmittel vor einem Verderb geschützt. Eine EU-weit einheitliche Nomenklatur (INCI) für die Liste der Inhaltsstoffe schafft für Verbraucher viel Transparenz.
Konservierungsstoffe: Allergie auslösend vor allem bei Kindern
Dass Konservierungsstoffe Allergie Auslöser sein können, wird heutzutage oft vermutet. Vor allem Benzoesäure und Benzoate (E210 bis 213) sowie PHB-Ester und deren Verbindungen (E214 bis 219) können als Nebenwirkung allergische Reaktionen zeigen. Aber auch die anderen Konservierungsstoffe wie E220 bis 227, E230 bis 233 sowie E236 bis 238 können bei empfindlichen Personen Nebenwirkungen hervorrufen. Sowohl Asthma, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen oder ein erhöhtes Harntreiben sind mögliche Wirkungen. Die Nitrite und Nitrate E249 bis 252 sollen zudem für die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen verantwortlich sein. Mit Vitamin C kann man den möglichen gesundheitlichen Einschränkungen, die durch den übermäßigen Verzehr von Pökelsalz entstehen können, entgegenwirken.
Lebensmittel mit wenig Konservierungsstoffen
Der Konservierungsstoffe Verzehr kann verringert werden, wenn die Ware beispielsweise kürzere Transportwege zurücklegt. Wer davon so wenig wie möglich essen möchte, kann mit einem Produktvergleich schnell erkennen, welches Produkt die besseren Transportwege und Verpackungsmethoden hinter sich hat, so dass man seinen Konsum dieser Stoffe auf das notwendigste Maß minimieren kann.