Molybdän

Das Spurenelement Molybdän ist sicher nur den wenigstens Menschen bekannt. Dennoch ist es an wichtige Vorgängen im Körper beteiligt, so zum Beispiel an der Bildung von Enzymen. Doch in welchen Lebensmitteln steckt das Spurenelement und wie viel Molybdän sollte pro Tag aufgenommen werden? In folgendem Eintrag findest du alle relevanten Informationen rund um den relativ unbekannten Mineralstoff. Welche Folgen Molybdänmangel haben, wie dieser entstehen und ob ein Molybdänüberschuss eintreten kann, erfährst du hier.

Besonders im Rahmen einer Diät kann Fleisch manchmal Wunder wirken, denn es sättigt besonders gut. photocase.com © bernjuer
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Molybdän ist ein silbern glänzendes Übergangsmetall, das für fast alle lebenden Organismen existenziell ist. Als Spurenelement ist es zu ungefähr 10 Milligramm im menschlichen Körper enthalten. 60 Prozent davon sind im Skelett eingelagert, der Rest ist auf die Organe verteilt, insbesondere auf Leber, Nieren, Lunge und Haut. Der Organismus findet für Molybdän Verwendung in der Bildung von Enzymen. Auf diese Weise spielt der Mineralstoff eine Rolle in der Herstellung von DNS und RNS, in Stoffwechselprozessen sowie insbesondere bei der Energiegewinnung. Als Bestandteil des Enzyms Xanthinoxidase findet Molybdän Verwendung in der Regulierung der Harnsäurebildung. Harnsäure fungiert im Körper unter anderem als Antioxidans, fängt also die gesundheitsschädigenden, freien Radikale ein. Ein gesunder Harnsäurespiegel ist daher abhängig von den Molybdän Eigenschaften – eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement ist also essentiell.

Molybdän Tabletten nur beschränkt zu empfehlen

Optimal werden dem Körper täglich 50 µg (Mikrogramm) des Minerals zugeführt. Ein erhöhter Bedarf liegt bei Darmerkrankungen und starkem Stress vor. Gute Lieferanten des Spurenelements sind Fleisch (vor allem Innereien), Eier, Käse und Quark. Unter den pflanzlichen Lebensmitteln sind vor allem Hülsenfrüchte, Blattgemüse und Getreideprodukte sehr reich an dem Übergangsmetall. Durch den niedrigen Bedarf wird der Körper durch die Nahrung in der Regel ausreichend versorgt. Eine zusätzliche Zufuhr mittels Molybdän Tabletten ist daher normalerweise nicht nötig. Eine Ausnahme bilden Personen, die unter einer molybdänabhängigen Stoffwechselkrankheit oder der Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson leiden: Kupfer und Molybdän sind sogenannte Antagonisten und beeinflussen sich gegenseitig. So hat ein Überschuss des einen häufig eine verringerte Aufnahme des anderen zur Folge. Präparate können in diesem Fall die Balance zwischen den Mineralstoffen herstellen. Molybdän Tabletten sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da zu den Molybdän Eigenschaften auch Toxizität gehört.

Molybdänmangel nur durch Erkrankungen möglich

Ein ernährungsbedingter Molybdänmangel wurde beim Menschen noch nicht festgestellt. Lediglich Erkrankungen können eine Unterversorgung zur Folge haben. Symptome sind Übelkeit, Bauchkrämpfe, Herz-Rhythmus-Störungen, Atemprobleme, Kopfschmerzen und Nachtblindheit. Zudem kommt es zu einem Absinken des Harnsäurespiegels und damit auch zu einem geschwächten Immunsystem. In Tierversuchen führte Molybdänmangel außerdem zu Wachstumsstörungen und Impotenz.

Ein Überschuss führt zur Beeinträchtigung des Knochenwachstums, Gelenkschmerzen, Leber- und Gallenerkrankungen, Kupfermangel sowie gichtähnlichen Symptomen. Durch die bereits erwähnte toxische Wirkung des Mineralstoffes können hohe Mengen auch zu einer Vergiftung führen. Eine so starke Überversorgung ist durch die bloße Zufuhr über Nahrung jedoch fast unmöglich, da hierfür mehr als 10 Milligramm (also 10.000 µg) pro Tag aufgenommen werden müssten.

Molybdän gegen Karies

Es wird vermutet, dass Molybdän das Bakterienwachstum hemmen kann. Außerdem soll es zur Speicherung von Fluor beitragen und damit Karies vorbeugen können. So konnte nachgewiesen werden, dass Karies in Regionen mit sehr molybdänhaltigen Böden seltener auftritt als in Regionen mit Böden, die arm an dem Übergangsmetall sind.

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