Die chemischen Verbindungen Retinol, Retinal, Retinsäuren und Retinylpalmitat gehören zum Vitamin A, welches fettlöslich und für den Körper lebensnotwendig ist. Das Vitamin wird direkt mit der Nahrung aufgenommen oder aus dem Provitamin A (so genannte Carotine) gebildet.
Das Vitamin A, auch Retinol oder Axerophthol genannt, ist hauptsächlich für das Wachstum wichtig, hält gesunde Nervenzellen in den Nervenbahnen und im Gehirn, fördert die Bildung neuer Erythrozyten (roten Blutkörperchen). Außerdem ist es am Fettstoffwechsel und essentiell am Sehvorgang beteiligt, normalisiert Hautfunktionen, stärkt den Aufbau von Knochen und ist an der Synthese von Testosteron und Östrogen beteiligt. Im Bereich des Immunsystems schützt Vitamin A vor Infektionen der Atemwege und macht den Körper widerstandsfähiger.
Vitamin A Mangel & seine Symptome
Vitamin A Mangel Symptome können eine verminderte Sehkraft und die vermehrte Bildung von Hautschuppen sein. Vor allem in den Entwicklungsländern ist ein Vitamin A Mangel weit verbreitet. Kinder und Heranwachsende, bei denen Mangelerscheinungen auftreten, können bei normalerweise harmlosen viralen Infektionen wie Masern oder Windpocken lebensbedrohlich erkranken. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnten jährlich Millionen von Leben gerettet und Todesfälle durch Lungen- sowie durch Durchfall-Erkrankungen verhindert werden.
Der tägliche Bedarf liegt je nach Körpergewicht zwischen 0,8 und 1,0 mg Vitamin A, der bei zwei Dritteln der Bevölkerung über die Nahrung gedeckt wird. Zu beachten sind auch Alter, Geschlecht und die Funktionstüchtigkeit der Leber. Generell liegt der Bedarf bei Männern leicht über dem von Frauen. Wer täglich darauf achtet, ausreichend über die Nahrung aufzunehmen, kann einem Vitamin A Mangel entgegenwirken.
Vitamin A: Lebensmittel Vorkommen
Lebensmittel tierischer Herkunft enthalten viel Vitamin A. Besonders Leber vom Rind, Leberwurst sowie Leber vom Huhn sind gute Vitamin A Lebensmittel. Da der Körper kaum überschüssiges Vitamin A abbauen kann, sollte Leber nicht zu oft gegessen werden, da dieses Nahrungsmittel überdurchschnittlich viel davon enthält. Auch Eigelb, Fisch und Milchprodukte sind natürliche Quellen. Aber auch Vegetarier und Veganer können aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wählen, um ihren Bedarf zu decken. In gelbem und orangefarbenem Obst und in dunkelgrünem Blattgemüse (Orangen, Spinat, Brokkoli, Grünkohl, Möhren, Kürbis) stecken Carotinoide, die bei Bedarf in Vitamin A umgewandelt werden können.
Das bekannteste Carotinoid ist Beta-Carotin, das im Gegensatz zu Vitamin A bei höherer Dosierung nicht toxisch wirkt. Beta-Carotin wird daher eher in Nahrungsergänzungsmitteln als Vitamin A verwendet. In der Nahrungsmittelindustrie wird Beta-Carotin in erster Linie zur Vitaminanreicherung und als Lebensmittelfarbstoff genutzt. Auch die chemische Struktur der Vitamin A Säure (kurz VAS oder auch Tretinoin genannt) leitet sich vom Retinol ab. Häufig ist Vitamin A Säure in der Kosmetikindustrie oder auch bei der Akne Therapie wirksamer Bestandteil von Cremes und Gelzubereitungen sowie alkoholischen Lösungen.
Wie man Vitamin A in Lebensmitteln schützt
Lebensmittel, die Vitamin A enthalten, sollten wenig Licht und Sauerstoff ausgesetzt werden. Auch längeres Kochen von Vitamin-A-haltigen Nahrungsmitteln sollte vermieden werden, da dies dem Vitamin schadet und zu einem Verlust von 10 bis 30 Prozent führen kann. Die entsprechenden Lebensmittel sollten immer ungeschält, dunkel und verpackt im Kühlschrank gelagert werden. Da es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt, wird die Einnahme mit ein wenig Öl oder Fett empfohlen.