Pyridoxin oder auch Vitamin B6 genannt, ist ebenfalls ein Vitamin aus dem B-Komplex. Die gewöhnliche Form von Pyridoxin muss von der Leber in ein aktives Koenzym, dem Pyridoxalphosphat (PLP), umgewandelt werden. Erst dann kann das Koenzym in den Stoffwechsel übergehen. Der farblose Feststoff ist als Koenzym bei verschiedenen enzymatischen Reaktionen im Aminosäurestoffwechsel beteiligt. PLP spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Botenstoffen des Nervensystems, wie zum Beispiel Dopamin, Histamin oder Serotonin. Zudem ist PLP bei Vorgängen im Fettstoffwechsel, bei der Regulation des Immunsystems sowie des Hormonhaushalts beteiligt.
Täglich sollte ein Erwachsener zwischen 1,6 und 1,8 Milligramm Vitamin B6 zu sich nehmen. Der Bedarf variiert jedoch nach Alter und Geschlecht sowie der verzehrten Eiweißmenge. Da viele Nahrungsmittel Pyridoxin enthalten, kann der tägliche Bedarf problemlos gedeckt werden. Der Bedarf an Vitamin B6 kann bei Alkoholkranken, Rauchern und bei Menschen, die die Antibaby-Pille oder Antibiotika nehmen, erhöht sein.
Vitamin B6 Mangel Symptome
Ein Vitamin B6 Mangel tritt nur selten auf und wenn, dann nur in Verbindung mit einem anderen Vitamin. Appetitverlust, Durchfall, Erbrechen und Wahrnehmungsstörungen sind Vitamin B6 Mangel Symptome. Mit Hilfe von Blut- und Urinuntersuchungen kann festgestellt werden, wie stark ein Vitamin B6 Mangel ausgeprägt ist. Auch depressive Verstimmungen sowie Angstzustände, Taubheitsgefühl in den Gliedern oder Haarausfall können Vitamin B6 Mangel Symptome sein. In der Regel wird die Unterversorgung ausgeglichen, wenn dem Körper wieder ausreichend Vitamin B6 zugeführt wird.
Eine Vitamin B6 Überdosierung tritt ab 500 mg täglich auf, die allerdings nicht mit der gewöhnlichen Nahrung erreicht werden kann, sondern nur aufgrund von Supplementation. Verschiedene Wahrnehmungsstörungen und auch neurologische Störungen wie das Taubheitsgefühl in Fingern und Zehen können die Folgen sein. Für gesunde Menschen ist eine Überdosis nicht toxisch. Nimmt man jedoch Präparate ein, sollten diese lieber PLP enthalten, da das Koenzym eine geringere toxische Wirkung hat als das reine Vitamin B6.
Vitamin B6 Vorkommen
Das Vitamin ist in geringen Mengen in vielen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln enthalten. Leber, Obst und Gemüse (grüne Bohnen, Linsen, Feldsalat, Kartoffeln, Avocado, Bananen) oder Getreide sind gute Vitamin B6 Lebensmittel. Auch Milchprodukte, Weizenkeime, Nüsse, Hefe und sogar Weißbier liefern gute Vitamin B6 Vorkommen. Die Art der Zubereitung und auch die Verarbeitung der Lebensmittel vor dem Kauf sind für den Pyridoxin-Gehalt entscheidend. Sterilisiert man Milch, wird Vitamin B6 fast vollständig zerstört. Auch beim Braten oder Kochen verlieren Lebensmittel rund 30 bis 40 Prozent Vitamin B6 von ihrem ursprünglichen Gehalt. Sind die Nahrungsmittel eingefroren, gehen gar 50 Prozent verloren.
Wirkung von Vitamin b6
Das Vitamin wird vor allem bei Menstruationsbeschwerden oder bei Beschwerden der Wechseljahre eingesetzt, aber auch bei Schwangeren gegen Übelkeit sowie bei Frauen, die die Antibaby-Pille nehmen. Bei der Therapie des Karpaltunnel-Syndroms, bei dem sich ein Nerv im Handgelenk einklemmt, erwies sich Pyridoxin als erfolgreich und wirkt sich positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Betroffen sind von dem Syndrom vor allem Frauen.