Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das auch Phyllochinon genannt wird. Vor allem bei der Blutgerinnung und der Bildung so genannter Gerinnungsfaktoren (Faktor II, VII, IX und X) wird es benötigt. Zusammen mit Vitamin D, Proteinen und Calcium sorgt das Vitamin für die Einbindung von Mineralstoffen in die Knochen. So werden die Knochen gefestigt und Brüche oder Osteoporose (Knochenschwund) können verhindert oder zumindest verringert werden.
Der Tagesbedarf liegt bei einem erwachsenen Menschen bei etwa 70 µg, wobei dies nur ein Richtwert ist. Da das Vitamin in Form von Vitamin K₂ bzw. Menachinon auch von den Darmbakterien gebildet wird, kann der Bedarf nicht eindeutig festgelegt werden. Allerdings spielt Vitamin K₂ für die Versorgung des Körpers mit Vitamin K nur eine untergeordnete Rolle, so dass der Bedarf unbedingt über die Nahrung oder mit Nahrungsergänzungsmiteln gedeckt werden muss.
Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass synthetisch hergestelltes Vitamin K₃ zusammen mit Vitamin C einen positiven Effekt in der Behandlung von Brust- sowie Prostatakrebs herbeirufen kann.
Vitamin K Mangel & seine Symptome
Da Vitamin K in der Natur häufig zu finden ist, ist ein Vitamin K Mangel bei Erwachsenen selten. Allerdings erhöht sich die Gefahr für Neugeborene und Säuglinge, einen Mangel zu entwickeln. Eine Unterversorgung kann man an Zahnfleischbluten sowie länger anhaltenden Blutungen erkennen. Meist stimmt bei einem Vitamin K Mangel auch mit den Darmbakterien etwas nicht. Der Gehalt an den oben genannten Gerinnungsfaktoren verringert sich, was die Blutgerinnungszeit erhöht. Auch Vitamin K Antagonisten hemmen die Wirkung von Vitamin K und die Bildung von Blutgerinnseln. Derartige Antagonisten sind Arzneimittel, die die Blutgerinnung verlangsamen sollen. Eine länger anhaltende Unterversorgung kann zu Osteoporose führen, so dass eine Nahrungsergänzung für Betroffene sinnvoll ist. Morbus Crohn und andere Krankheiten des Verdauungssystems, Krebs oder Lebererkrankungen, aber auch ein Calciummangel können zu einer Unterversorgung mit Phyllochinon führen.
Eine Überdosierung ist über die Nahrungsaufnahme kaum möglich. Zudem ist Vitamin K nicht giftig, so dass selbst sehr hohe Dosierungen nicht toxisch wirken. In seltenen Fällen können allergische Hautreaktionen hervorgerufen werden.
Vitamin K haltige Lebensmittel: Sauerkraut und frische Gartenkresse
Viele Pflanzen bilden Phyllochinon, das auch als Vitamin K₁ bezeichnet wird, so dass grünes Blattgemüse oder Kohlsorten gute Vitamin K Lebensmittel sind. Auch in Garten- und Brunnenkresse, rohem Sauerkraut sowie den Herzen von allen Nutztierarten und in Hühnerleber steckt Vitamin K₁. Sonnenblumen- und Distelöl enthalten je 100 Gramm 0,5 mg des Vitamins. 20 Gramm Blattspinat oder 200 g Bratkartoffeln decken bereits den täglichen Bedarf. Verluste beim Kochen sind gering, da das Vitamin hitze- und sauerstoffunempfindlich ist. Das Vitamin ist sehr lichtempfindlich und so sollten Vitamin K haltige Lebensmittel im Dunkeln gelagert werden.
Vitamin K Bedarf bei Säuglingen
Säuglinge haben bei der Geburt bereits keine ausreichenden Phyllochinon Vorräte, so dass ihnen direkt nach der Geburt und innerhalb der ersten Woche zusätzlich Vitamin K gegeben wird. Auch Kinder, die gestillt werden, sollten bis zum Ende der Stillzeit das Vitamin zusätzlich einnehmen. Sobald die Darmflora von Kleinkindern ausreichend selber produzieren kann und Kinder genug vom Vitamin mit der Nahrung aufnehmen, kann die Vitamin K Prophylaxe abgesetzt werden.