Die Weizenallergie ist eine der am häufigsten auftretenden Getreideallergien. Es gibt sie in verschiedenen Erscheinungsformen. Reagiert man allergisch gegen die Pollen des Weizens, leidet der Betroffene hauptsächlich im Juni unter den Beschwerden. Andere Betroffene sind gegenüber den Eiweißbestandteilen im Getreide überempfindlich. Die Allergene, verantwortlich für die allergischen Reaktionen, entstehen bei einer Getreideallergie erst bei der Verdauung von Getreideprodukten im Dünndarm. Die Eiweiße Albumin und Globulin sitzen beim Weizen wie bei allen Getreidesorten direkt unter der Schale des Korns. Während der Verarbeitung des Korns wird dieses geschält. Damit geht ein großer Teil der Allergene bereits vor der Herstellung des Produktes verloren. Allerdings sind in Lebensmitteln immer noch ausreichend Eiweißstoffe enthalten, um allergische Symptome auszulösen. Das Klebereiweiß hingegen befindet sich im Mehlkörper. Eine Weizenallergie ist sehr häufig unter Bäckern anzufinden. Das Allergen wird über das Weizenmehl eingeatmet. Die Folge ist das Bäckerasthma.
Weizenallergie: Symptome und Ausprägungen
Die Ausprägungen bei einer Weizenallergie sind von der Stärke der Allergie des jeweiligen Betroffenen abhängig. Auch kann es im Verlauf der Allergie zu weiteren Kreuzallergien mit anderen Stoffen und Lebensmitteln kommen. Zu den häufigsten Weizenallergie Symptomen gehören Asthma, Neurodermitis und Verdauungsbeschwerden. Andere Beschwerden sind Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Augentränen, Mandelentzündungen und Durchblutungsstörungen.
Bei auftretenden und ungeklärten Symptomen sollte vom Arzt ein Weizenallergie Test durchgeführt werden. Die Art und Stärke der Allergie wird durch einen Hauttest festgestellt. Dabei gibt der Arzt kleinste Mengen verschiedener Allergene auf die Haut des Patienten. Liegt eine Allergie vor, reagiert die Haut auf die allergenen Stoffe etwa mit Rötungen oder Ausschlag. Weitere Ergebnisse sind anhand von Blutuntersuchungen oder diätischen Verfahren feststellbar.
Weizenallergie: Ernährung
Die Weizenallergie ist eine lebenslange, nicht heilbare Allergie. Es existieren auch keine medizinischen Therapien. Die einzige Behandlungsform zur Vermeidung der Symptome ist eine Diät ohne Weizenprodukte. Die Weizenallergie Ernährung bestimmt sich nach der Stärke der Allergie. Gegebenenfalls muss auf Produkte wie Weizenkeine, -keimöl, -körner, -flocken, -grieß, -graupen, -mehl und –stärke verzichtet werden. Weiterhin können Reaktionen bei Einkorn und Zweikorn auftreten.
Beim Einkauf hilft ein Blick auf die Zutatenliste der Lebensmittel. Das Produkt sollte lieber liegen gelassen werden, wenn Begriffe wie Bulgur, Couscous, Dinkel, Gluten, glutenfreie Weizenstärke, Hartweizen, Mehl, Stärke, Weizenmalz, Weizenkleie, Weizenprotein, Paniermehl und Vitalkleber in der Liste aufgeführt sind. Zu bedenken ist auch, dass glutenfreie Nahrungsmittel nicht ausnahmslos für Betroffene einer Weizenallergie geeignet sind. Hier wird meist glutenfreie Weizenstärke verwendet, welche Eiweiße von Weizen enthalten.
In der Lebensmittelindustrie wird Weizenmehl häufig als Verdickungs- und Füllmittel verwendet. Daher ist es oft in weiteren Produkten unter Begriffen wie Getreideeiweiß, Getreidebindemittel, Zwiebackmehl oder Pflanzeneiweiß enthalten. Ja nach Schweregrad der Weizenallergie kann ein Betroffener zudem auf Lebensmittel wie Fertigprodukte, Milchprodukte, Bier, Kakao und Süßigkeiten reagieren.
Kamut und Dinkel besitzen ein anderes Eiweißmolekül, da sie Vorläufer des Weizens sind. Daher werden diese zwei Getreidesorten von den meisten Allergikern vertragen, sollten aber nicht als Hauptersatz gesehen werden. Als Weizenersatz dienen Buchweizen, Gerste, Hafer und Roggen.
Ernährungsberatung empfehlenswert
Um sich trotz der Weizenallergie weiterhin ausgewogen und gesund zu ernähren, ist eine Ernährungsberatung zu empfehlen. Bei einem persönlichen Gespräch werden die ungeeigneten Lebensmittel analysiert und gemeinsam ein geeigneter Ernährungsplan erstellt. Adressen von Ernährungsfachkräften aus der eigenen Region lassen sich über den Deutschen Allergie- und Asthmabund einholen.