Bauchtanz wird von Frauen in speziellen Kostümen und zu orientalischer Musik ausgeführt. Das typische Bauchtanzoutfit entstand in den 1920ern – Jahrhunderte später als der Tanz selbst. Das Kostüm besteht aus einem zumeist mit Pailletten besetzten, knappen Oberteil, einem Rock oder einer Hose und einem ebenfalls mit Pailletten oder Münzen verzierten Gürtel. Oft dient auch ein Schleier als optisches Accessoire. Jedoch fließt dieser häufig auch in die Bewegungen während der Performance mit ein. Neben dem Schleier dienen oft auch Säbel, Schlangen, Kerzentabletts und Tücher als tänzerische Requisiten.
Der Bauchtanz stammt ursprünglich aus Ägypten und hielt im Laufe der Zeit auch Einzug in andere arabische Länder wie beispielsweise Tunesien. Im Orient hatte diese Tanzform einen hohen Stellenwert und spielte bei verschiedenen festlichen Gelegenheiten eine Rolle. Reisende waren von dem exotischen Tanz seit Jahrhunderten begeistert. In der westlichen Welt wird Bauchtanz heute sowohl als Tanz gelehrt als auch in Fitnessstudios als körperliches Training angeboten. Manche Tanzkurse orientieren sich stark an der altorientalischen Tradition, während andere moderne Tanzstile und verschiedene Musikrichtungen einfließen lassen.
Je nach Bewegung lassen sich unterschiedliche Stile des orientalischen Tanzes erkennen. Beim ägyptischen Solotanz kommen alle Bewegungen aus der Körpermitte, in westlichen Choreografien dagegen häufig aus den Beinen. Zudem sind letztere durch größere Bewegungen und den stärkeren Einsatz von Händen und Armen gekennzeichnet. Weiterhin gibt es Tänze mit sehr geschmeidigen, schlangenhaften Bewegungen. Andere Formen, wie der sogenannte Shimmy, sind durch rhythmisches Zittern der Hüfte geprägt, während der restliche Körper regungslos ist. Talentierte Tänzerinnen balancieren parallel dazu einen Säbel auf dem Kopf, was eine hohe Körperbeherrschung erfordert.
Bewegt werden – wie es der Name schon suggeriert – vor allem der Bauch, die Hüfte und das Gesäß. Dementsprechend werden bei dem orientalischen Tanz in erster Linie die Muskeln der Beckenregion trainiert. Aber auch die Rückenmuskulatur und die Haltung verbessern sich. Zudem geht es beim Bauchtanz um Beweglichkeit und ein gutes Körperbewusstsein. Zum Abnehmen ist diese Tanzform eher ungeeignet, da kaum Kohlenhydrate verbrannt werden. Allerdings gibt es nahezu keine Verletzungsgefahr, da weder Sprünge noch extreme Dehnungen oder andere stark belastende Bewegungen vorkommen.