Fechten hat sich heutzutage zu einer Sportart entwickelt. Ursprünglich war das Fechten ein Duell von Schwert- und Säbelkämpfern, die viele Kampftechniken entwickelt haben. Heute ist es eine Kampfsportart, bei der mit Florett, Degen oder leichtem Säbel gefochten wird. Aussehen und Gewicht der drei Kampfwerkzeuge unterscheiden sich, aber auch die Regeln und die gültige Trefffläche sind je nach eingesetztem Kampfwerkzeug verschieden.
Die Fechtbahn oder auch Planche ist aus einem Metallgeflecht hergestellt. Die Beschaffenheit des Materials verhindert, dass Bodentreffer bei einem Gefecht berücksichtigt werden. Seit 1936 beim Degen, 1957 beim Florett sowie 1988 beim Säbel gibt eine elektronische Trefferanzeige Auskunft über gültige und ungültige Treffer. Die Fechtbahn misst eine Länge von 14 Metern, eine Breite von 1,50 bis 2 Metern und ist mit einer Mittellinie, zwei Startlinien sowie zwei hintere Grenzlinien markiert.
Da ein Fechter seinen gesamten Körper beim Duell einsetzt, ist diese Sportart für Kampfsportliebhaber sehr zu empfehlen. 214 Kilokalorien werden je halbe Stunde Fechten bei einem Körpergewicht von 70 Kilogramm verbrannt. Ein 80 Kilogramm schwerer Fechter verbrennt in derselben Zeit sogar 245 Kilokalorien. Ein Fechter beansprucht die Muskelgruppen je nach eingesetztem Kampfwerkzeug und den damit verbundenen unterschiedlichen Regeln und der Trefferfläche unterschiedlich stark. Alle drei Werkzeuge fordern aber die Arm- und Beinmuskeln, die Knie- sowie Hüft- und Rumpfmuskulatur. Aufgrund der schnellen und kräftigen Bewegungen des Waffenarmes, wird die Fingermuskulatur stark belastet.
Fechten wird sowohl im Einzel als auch im Mannschaftskampf ausgetragen. Die reine Kampfzeit im Einzelgefecht dauert in den Vor- und Zwischenrunden maximal 3 Minuten, in Direktausscheidungen bis zu 3 mal 3 Minuten mit jeweils einer Minute Pause zwischen den einzelnen Duellen. Gefochten wird auf 5 Treffer. Wenn keiner das Duell bis zum Ablauf der Zeit für sich entscheiden konnte, wird ein Vorteil ausgelost und maximal eine Minute bis zum entscheidenden Treffer weiter gefochten. Fällt dieser Treffer nicht, gewinnt der Fechter, der zuvor den Vorteil erzielt hat.
Um Verletzungen zu vermeiden, muss jeder Fechter eine entsprechende Schutzkleidung, die häufig aus Dyneema, Baumwolle und/oder Nylon besteht, tragen. Das entsprechende Kleidungsstück muss eine bestimmte Kraft – in Newton (N) angegeben – eines speziellen Prüfgegenstandes aushalten. Die Fechtmaske mit Drahtgitter aus V4A-Stahl und Halsschutz (1600 N), eine Jacke mit Fixierung bzw. Klingenfangschutz (800 N), eine Unterziehweste aus Aramid und eine Hose (je 800 N) sowie gepolsterte Handschuhe, Kniestrümpfe und ein zusätzlicher Brustschutz für Frauen sollen schwere Verletzungen verhindern.
Viele Vereine in Deutschland bieten auch Rollstuhlfahrern die Möglichkeit, Fechtsport zu betreiben. Bereits 1960 war Rollstuhlfechten eine Disziplin bei den ersten offiziellen Paralympischen Spielen in Rom.