Beim Stretching handelt es sich um Dehnübungen, bei denen die Muskeln gestreckt werden, um ihre Beweglichkeit zu erhöhen. Stretching sollte Teil der sportlichen Aktivität sein, kann aber auch unabhängig von einem anderen Training durchgeführt werden. Stretching kann Sportverletzungen, wie zum Beispiel Zerrungen, jedoch keinem Muskelkater vorbeugen. Regelmäßig durchgeführt festigt es das Bindegewebe und stärkt die Sehnen. Zudem wird das Dehnen auch zur Linderung von Krämpfen, zum Lösen von Verspannungen und zur Behebung von Muskelverkürzungen empfohlen.
Das Muskelgewebe wird beim Stretching hauptsächlich in die Länge gezogen, wodurch mehr Gelenkigkeit erreicht werden kann. Damit spielt es besonders bei Sportarten eine Rolle, die eine hohe Flexibilität erfordern, wie Gymnastik oder Tanzen, um den Körper auf das Training vorzubereiten. Dehnübungen kann man an allen Muskelgruppen vornehmen. Wer eine bestimmte Sportart betreibt, sollte gezielt die dort beanspruchten Muskeln dehnen. Jede Stretching-Position sollte dabei etwa 20 Sekunden gehalten werden. Als effektivste Stretching-Methode gilt das Anspannungs-Entspannungs-Dehnen (auch post-isometrische Relaxation genannt). Dabei wird der zu dehnende Muskel zunächst für ein paar Sekunden angespannt. Nachdem er wieder entspannt wurde, folgt die eigentliche Dehnung. Es gibt jedoch auch noch andere Stretching-Methoden wie zum Beispiel das Federn: Die zu dehnende Körperpartie nähert sich hier schrittweise durch schwingende Bewegungen dem eigentlichen Spannungspunkt. Dieser sollte nach drei oder vier Schwingungen erreicht sein und für einige Sekunden gehalten werden.
Stretching ist aber nur dann wirklich effektiv, wenn es korrekt durchgeführt wird. Die Muskeln werden beim Dehnen einer großen Spannung ausgesetzt. Überdehnung ist nicht nur im Stretching-Moment schmerzhaft, sondern kann auch zu Zerrungen, Bänder- und Muskelfaserrissen führen. Besonders bereits verletztes Muskelgewebe sollte nicht zu sehr beansprucht werden. Ein häufiger Stretchingfehler ist das Dehnen, wenn man bereits unter einem Muskelkater leidet. Der Muskel hat in diesem Fall keine Möglichkeit, die feinen Muskelfaserrisse zu regenerieren. Im schlimmsten Fall wird das Gewebe durch das Stretching sogar noch mehr verletzt. Aber auch die Gelenkknorpel und Nerven können beim Dehnen beschädigt werden. Um möglichen Verletzungen vorzubeugen, sollte man sich daher vor dem Stretching aufwärmen.